Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD)

Wer ist die neue Apothekenhonorar-Beauftragte?

Berlin - 27.01.2017, 11:00 Uhr

Übergabe im Wirtschaftsministerium: Sigmar Gabriel wird Außenminister und übergibt das BMWi an Brigitte Zypries. (Foto: dpa)

Übergabe im Wirtschaftsministerium: Sigmar Gabriel wird Außenminister und übergibt das BMWi an Brigitte Zypries. (Foto: dpa)


Personalfragen stehen am heutigen Freitag im Berliner Regierungskabinett an erster Stelle. Für die Apotheker ist insbesondere die Neubesetzung des Wirtschaftsministeriums von Bedeutung. Denn: Der Wirtschaftsminister hat das Recht, die Arzneimittelpreisverordnung zu ändern. Diese Aufgabe kommt nun Brigitte Zypries zu, die den Pharmazeuten noch aus einer sehr lebhaften Debatte bekannt sein dürfte.

In der Schlussrunde dieser Legislaturperiode gibt es in der Großen Koalition am heutigen Freitag noch einmal einige Personalwechsel. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) kandidiert als Bundespräsident. Seinen Platz im Auswärtigen Amt nimmt der noch amtierende SPD-Parteichef Sigmar Gabriel ein. Den Vorsitz des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) übernimmt Brigitte Zypries.

Überraschend ist die Nominierung von Zypries nicht wirklich, weil sie derzeit unter Gabriel parlamentarische Staatssekretärin im BMWi ist. Mit dem Apothekenhonorar war sie in dieser Rolle aber bislang nicht beschäftigt, vielmehr war sie für die Bereiche IT sowie Luft- und Raumfahrt zuständig. Für Zypries persönlich dürfte die Beförderung dennoch überraschend kommen, weil die SPD-Politikerin eigentlich schon ihren Rückzug angekündigt hatte. Im Sommer 2016 hatte sie mitgeteilt, dass sie bei der Bundestagswahl 2017 nicht mehr antreten werde.

In den vergangenen Jahrzehnten hat die gebürtige Hessin aber eine steile politische Karriere hingelegt. Die studierte Juristin besetzte ihre ersten politischen Ämter Ende der Neunzigerjahre in Niedersachsen. Als Gerhard Schröder Bundeskanzler wurde, zog es aber auch Zypries nach Berlin. Zunächst wurde sie 1998 Staatssekretärin im Innenministerium, 2002 wurde sie Justizministerin im Kabinett Schröder II. Diese Position behielt sie auch nachdem Schröder die Wahl verloren hatte und die Große Koalition unter Angela Merkel (CDU) das Ruder übernahm. 2005 wurde Zypries erstmals als Direktkandidatin eines hessischen Wahlkreises (Darmstadt) in den Bundestag gewählt. Gleiches gelang ihr 2009 und 2013.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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