Trotz mehr Gemüse und Wasser 

Deutsche so dick wie nie

Berlin - 03.02.2017, 14:20 Uhr

Ab einem BMI von 30 ist das Krankheits- und Sterberisiko meistens erhöht. (Foto: Jürgen Faechle)

Ab einem BMI von 30 ist das Krankheits- und Sterberisiko meistens erhöht. (Foto: Jürgen Faechle)


Die Deutschen essen mehr Gemüse und trinken mehr Mineralwasser. Und doch sind Speckrollen der Normalzustand: Nie waren die Menschen im Land dicker. Besonders ältere Männer wiegen zu viel.

In Deutschland leben immer mehr dicke Menschen. 59 Prozent der Männer und 37 Prozent der Frauen im Alter von 18 bis 65 Jahren sind übergewichtig, heißt es im neuen Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn. Besonders ältere Männer sind beleibt: Am Ende ihres Berufslebens bringen 74,2 Prozent von ihnen zu viele Kilos auf die Waage – bei den Frauen sind es 56,3 Prozent. Positiv sei die Entwicklung lediglich bei Schulanfängern: In dieser Altersklasse gebe es wieder weniger dicke Kinder.

Normalgewichtige Männer seien schon im Alter von 30 bis 35 Jahren die Minderheit, erläutert die DGE. Bei Frauen hingegen dominierten die zu Dicken erst ab 55 Jahren. Als übergewichtig gelten für die DGE Menschen mit einem BMI (Body Mass Index) von 25 oder darüber.

Zwischen 1999 und 2013 stieg der Anteil der übergewichtigen Männer um 8,3 Prozent (Frauen 4,5 Prozent). „Besorgniserregend“ nennen die Experten die Entwicklung von Fettleibigkeit: Bei den adipösen Menschen – mit einem BMI von 30 oder mehr – ist die Entwicklung besonders drastisch. Der Anteil extrem dicker Männer stieg um 40 Prozent, jener der extrem dicken Frauen um 24,2 Prozent. Auch bei den Senioren ab 65 Jahren gibt es laut der DGE immer mehr Fettleibige.

Dabei weist der Lebensmittelverbrauch auch positive Trends auf: Die Deutschen essen zum Beispiel mehr Gemüse, Beeren- und Schalenobst und trinken mehr Mineralwasser. Woher also kommen die Speckrollen? Einer der Hauptgründe sind laut DGE kalorienreiche Snacks und Getränke, die heute nahezu überall verfügbar und günstig seien.

Hinzu kommt: „Viele Menschen bewegen sich einfach zu wenig“, sagte DGE-Sprecherin Isabelle Keller am Freitag. „Es zählt nicht nur das, was oben reingeht. Das Wichtigste ist die Energiebilanz insgesamt.“ Sei diese positiv, werden also mehr Kalorien zugeführt als verbraucht, nimmt man zu. „Wir leben in einer Gesellschaft, die uns regelrecht zu Übergewicht treibt“, sagte Keller. Die körperliche Aktivität sei in den vergangenen Jahrzehnten drastisch zurückgegangen.

 


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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3 Kommentare

Bauch

von Frank ebert am 03.02.2017 um 16:52 Uhr

Ein Mann ohne Bauch , ist wie der Himmel ohne Sterne !

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Bauch

von Jens-Wilhelm Salchow am 04.02.2017 um 14:12 Uhr

Ein Komma zuviel ist wie...

AW: Bauch

von Christian Becker am 04.02.2017 um 16:07 Uhr

Schwarz? Dunkel?

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