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Rx-Versandverbot
Politik sucht Gespräch mit Apothekern
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Eckhard Pols bekannte sich in einer Gesprächsrunde mit Apothekern zu den Apotheken vor Ort. Doch auch CDU-Politiker sehen noch „dicke Bretter“, die für die künftige Versorgung zu bohren seien.
Seit dem EuGH-Urteil und dem Gesetzentwurf zum Rx-Versandhandelsverbot interessieren sich Politiker mehr als zuvor für die Leistungen der Apotheker. Dies wurde auch bei einer Gesprächsrunde am Dienstag in der Löns-Apotheke in Buchholz in der Nordheide deutlich. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Eckhard Pols erklärte: „Es ist wichtig, dass wir die Apotheken vor Ort behalten, zum Wohle der Bevölkerung.“
Pols
und Christian Horend, Vorsitzender der CDU Buchholz und stellvertretender
Kreisvorsitzender der CDU im Landkreis Harburg, sprachen mit Apothekern über
ihre Befürchtungen zu den Folgen des EuGH-Urteils.
Als Abgeordneter für den dünn besiedelten Kreis Lüchow-Dannenberg betonte Pols die Herausforderungen des demografischen Wandels und das veränderte Kaufverhalten durch das Internet. Doch die betroffenen Unternehmen könnten nicht auf Dauer von Subventionen leben, sondern nur von ihren Leistungen.
Entscheidung jetzt gefragt
Dr. Alexander Schmitz, Inhaber der Löns-Apotheke und weiterer Apotheken im nordöstlichen Niedersachsen, – Juliane und Kay Klindwort, Inhaber der Klindwort-Apotheken in Bad Schwartau und Lübeck, Oliver Schmidt, Leitender Apotheker der Antares-Apotheke in Hamburg, sowie Kurt Behning, CDU-Kreispolitiker und Inhaber von Behning Apotheken-Inventuren – erläuterten, wie die Preisbindung über eine Mischkalkulation den Versorgungsauftrag finanziert. Schmitz betonte die vielen Zusatzaufgaben und die sozialen Leistungen der Apotheken, die nur über eine Mischkalkulation zu finanzieren seien. Doch diese breche zusammen, wenn der Versandhandel „cherry picking“ betreibe. Daher gehe es jetzt um die Grundsatzentscheidung, wer künftig die Versorgung betreiben solle, internationale Versender oder Apotheken vor Ort. Kay Klindwort forderte gleichlange Spieße für alle Anbieter, denn er wolle keine Rabatte von etwas geben, das er nicht habe. Außerdem erklärte Klindwort: „Wenn wir jetzt nicht formulieren, was wir wollen, dann werden wir den Versand brauchen.“ Denn dann sei es zu spät. Dem Fazit, „der Versand will ein Problem lösen, das er erst schafft“ stimmten auch die Politiker in der Runde zu.
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