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Zahlen zur Apothekendichte
Die Apothekendichte sinkt weiter
Die Apothekendichte in der Bundesrepublik ist im vergangenen Jahr erneut leicht gesunken. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt sieht dadurch die Arzneimittelversorgung in Gefahr, insbesondere in ländlichen Regionen. Ausländische Versandapotheken verschärften diesen Abwärtstrend.
Versorgten 2016 durchschnittlich noch 25 Apotheken 100.000 Bundesbürger mit Arzneimitteln, lag die Apothekendichte zu Beginn des Jahres 2017 nur noch bei 24 Betriebsstätten pro 100.000 Einwohner. Nach Einschätzung der ABDA sind sowohl vermehrte Apothekenschließungen als auch eine wachsende Bevölkerung für diese Entwicklung verantwortlich. 2016 schlossen bundesweit insgesamt 226 Apotheken ihre Pforten – derzeit gibt es 20.023 Apotheken in der Bundesrepublik.
Deutschland liegt damit weiterhin unter dem EU-Durchschnitt bei der Apothekendichte. Im Schnitt versorgen in Europa 31 Apotheken 100.000 Einwohner. Spitzenreiter ist Griechenland mit rund 87 Standorten, Schlusslicht im EU-Vergleich ist Dänemark, wo sechs Apotheken 100.000 Menschen versorgen. Nach den jüngsten Entwicklungen im dänischen Apothekenmarkt dürften unsere Nachbarn im Norden die rote Laterne wohl aber bald an die Niederlande abgeben.
„Der Trend zu Apothekenschließungen hält an. Verantwortlich sind dafür unter anderem die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der lokale Verdrängungswettbewerb und die schwierige Nachwuchssuche" – so bewertet Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA, die Entwicklung im deutschen Apothekenmarkt.
Zum Ende des Jahres 2017 erwartet die ABDA einen erneuten Tiefstand: Voraussichtlich werde die Apothekenzahl auf unter 20.000 sinken, schätzt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
„Destruktiver Preiswettbewerb mit ausländischen Versandhändlern“
Schmidt betrachtet jede Apothekenschließung als direkten Verlust für die Patienten vor Ort. „Oft geht damit ein persönlicher und vertrauensvoller Kontakt für die großen Sorgen des Lebens und die kleinen Sorgen des Alltags verloren“, sagt der ABDA-Präsident. Er zeigt Verständnis für die schwierige Situation von kleinen und ländlichen Apotheken.
Einen ersten Lösungsansatz sieht Schmidt im Verbot des Rx-Versandhandels: „Ein knallharter, destruktiver Preiswettbewerb mit ausländischen Versandhändlern bei verschreibungspflichtigen Medikamenten würde den Abwärtstrend beschleunigen. Deshalb brauchen wir ein Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln“, fordert Schmidt. Das sichere und stärke das Apothekennetzwerk vor Ort und helfe damit auch den Patienten“.
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