DAZ-Tipp

Wenn Diabetes juckt

Stuttgart - 16.03.2017, 16:12 Uhr

Der chronische Juckreiz (Pruritus) bei Diabetes ist das Ergebnis mehrerer Faktoren im Zusammenhang mit der gestörten Glucoseverwertung. (picture alliance / Photoshot)

Der chronische Juckreiz (Pruritus) bei Diabetes ist das Ergebnis mehrerer Faktoren im Zusammenhang mit der gestörten Glucoseverwertung. (picture alliance / Photoshot)


Wer an Diabetes mellitus erkrankt, ist nicht zu beneiden: Die Krankheit ist unheilbar, zieht oft Folgeerkrankungen nach sich und kann aufgrund des gestörten Stoffwechsels verschiedene Symptome hervorrufen. Dazu zählt der Juckreiz, der das Thema eines Beitrags in der aktuellen DAZ Nr. 11 ist.

Der chronische Juckreiz (Pruritus) bei Diabetes ist das Ergebnis mehrerer Faktoren im Zusammenhang mit der gestörten Glucoseverwertung. Er kann bereits auftreten, bevor der Patient weiß, dass er an Diabetes erkrankt ist. Denn schon vor der Manifestation steigt die Konzentration reaktiver Sauerstoffradikale und glykierter Endprodukte (AGEs) an, die die Immunzellen zur Bildung und Sekretion inflammatorischer Zytokine veranlassen. Dadurch werden auch die Nervenfasern in der Haut geschädigt und bestimmte Rezeptoren auf Nervenzellen gereizt. Viele Diabetiker schwitzen weniger, sodass die Haut austrocknet, was ebenfalls den Juckreiz begünstigt. Leiden die Patienten bereits an einer diabetischen Nephropathie oder Neuropathie, verstärken sich der oxidative Stress und die Bildung von AGEs – und damit der Juckreiz.

Das Arzneimittel der ersten Wahl gegen den Juckreiz ist eine Capsaicin-Creme, die in der Apotheke gemäß NRF individuell herzustellen ist. Dabei wird der Wirkstoffgehalt in wenigen Tagen von 0,025 auf 0,1% erhöht. Der Patient soll die Creme vier- bis sechsmal täglich über mindestens sechs Wochen anwenden, obwohl der Effekt meistens schon eher eintritt. Im Idealfall können danach eine konsequente Hautpflege und das Meiden von Hautstressoren eine weitere Anwendung der Creme überflüssig machen.

Tatjana Buck: Wenn Diabetes juckt – Hilfe bei chronischem Pruritus. DAZ 2017, Nr. 11, S. 46.

DAZ-Redakteur Dr. Wolfgang Caesar

Analyse: Kammerbeiträge

Auf dem Titelbild der aktuellen DAZ sehen Sie einen aufgehaltenen Hut mit Geldscheinen drin. Das Geld stammt auch von Ihnen, denn das Foto verweist auf einen Artikel über Beitragszahlungen der Kammermitglieder. Die Delegierten, die Sie in die Kammerversammlungen gewählt haben, haben in den einzelnen Kammerbezirken verschiedene Modelle der Beitragsberechnung beschlossen. Unterm Strich gibt es billige und teure Kammern. Bei allen Kammern gleich ist die Berechnung der Beträge, die sie der ABDA überweisen müssen.

Kammerbeiträge: DAZ 2017, Nr. 11, S. 24.


Dr. Wolfgang Caesar (cae), Biologe
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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2 Kommentare

Juckreiz

von Silvia H. am 09.01.2020 um 19:56 Uhr

Hallo Eckhard,
Voltaren über einen längeren Zeitraum ist bestimmt nicht gut.
Mein Mann hat auch das Problem und er cremt sich morgens und abends mit einer salzhaltigen Körperlotion ein (Namen darf ich ja nicht nennen). Erst brannte die auf der Haut, aber nach zwei Wochen war es besser und juckt nun nicht mehr, zwischendurch ist er sogar beschwerdefrei.
Er meidet auch Kohlehydrate, Alkohol und Zucker.

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Starken Juckreiz an vielen Stellen am Körper

von Eckhard Hinz am 13.11.2019 um 17:42 Uhr

Ich bin 77 Jahre alt und Typ 2 Diabetiker seid zirka 6 Monaten leide ich an starken Juckreiz ,nachts kratze ich dann an den Stellen so das ich oft blute .Durch Voltaren lässt der Juckreiz nach, darf ich Voltaren anwenden .Oder was soll ich unternehmen bzw. anwenden?

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