Rx-Versandverbot

ABDA schreibt an Schulz, Zypries an Apothekerin

Berlin - 27.03.2017, 12:30 Uhr

Dagegen: Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) schreibt in einem Brief an eine Apothekerin, dass es den meisten Apothekern gut gehe und dass der Versandhandel nichts mit der Situation der Apotheker zu tun habe. (Foto: dpa)

Dagegen: Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) schreibt in einem Brief an eine Apothekerin, dass es den meisten Apothekern gut gehe und dass der Versandhandel nichts mit der Situation der Apotheker zu tun habe. (Foto: dpa)


Die Apotheker geben das Rx-Versandverbot noch nicht verloren. In einem Brief an den neuen SPD-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten Martin Schulz bittet Cynthia Milz, neues Vorstandsmitglied bei der ABDA, um Zustimmung zum Rx-Versandverbot. SPD-Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries hingegen stellt in einem Antwortschreiben an eine Apothekerin klar: Der Rx-Versand bedrohe die Apotheken nicht.

Die ABDA setzt in diesen Tagen noch alles daran, die SPD-Bundestagsfraktion vom Rx-Versandverbot zu überzeugen. In einem persönlichen Brief an den SPD-Vorsitzenden Martin Schulz bittet Cynthia Milz den SPD-Kanzlerkandidaten darum, für eine Zustimmung in der SPD zu sorgen. Milz wurde erst kürzlich als Angestellten-Vertreterin in den ABDA-Vorstand gewählt. Sie ist in einer bayerischen Apotheke angestellt.

In ihrem Schreiben weist Milz den Chef der Sozialdemokraten auf die Bedeutung des EuGH-Urteils für die Apotheken-Angestellten hin. „Wir Angestellten in den Apotheken schätzen unseren wohnortnahen Arbeitsplatz. Die überwiegende Zahl der Beschäftigten in deutschen Apotheken sind Frauen – rund 90 Prozent. Die Apotheke vor Ort bietet uns die Möglichkeit zu Teilzeitarbeit und gewährleistet in vorbildlicher Art die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“ Das EuGH-Urteil zerstöre hingegen Arbeitsplätze, weil die Konsequenzen des Urteils für viele Apotheken existenzbedrohend seien. „Somit sind unsere Arbeitsplätze in Gefahr“, schreibt Milz.

Cynthia Milz: Rx-Versandverbot rettet Arbeitsplätze

Mit Blick auf den vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgelegten Referentenentwurf schreibt die Angestellten-Vertreterin:  „Wir bitten Sie, uns zu helfen und das Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu unterstützen.“ Und weiter: „Lassen Sie nicht zu, dass dieses Gesundheitssystem zerstört wird von ausländischen Kapitalgesellschaften, die in Deutschland weder Steuern zahlen noch Arbeitsplätze schaffen!“

Als Begründung für ihre Forderung führt Milz unter anderem an, dass Rx-Arzneimittel „hochwirksame Substanzen“ seien, die je nach Anwendung auch zu Schaden führen könnten. Den Patienten sei der Beratungsbedarf oft nicht bewusst. Ihre Schlussfolgerung: „Verschreibungspflichtige Arzneimittel dürfen nicht über Rabattschlachten an den Verbraucher gelangen!“ Daher appelliert die Apothekerin an den Kanzlerkandidaten der SPD: „Als Regierungspartei  sind Sie dem Wohl der Menschen in unserem  Land verpflichtet. Es liegt in Ihrer Verantwortung, jetzt ein System zu bewahren, dass sich millionenfach bewährt hat.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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36 Kommentare

Chapeau Ergänzung

von Reinhard Rodiger am 28.03.2017 um 20:14 Uhr

danke für die Blumen.Doch gehe ich recht in der Annahme, dass sie eigentlich anders denken? Raus mit der Sprache .Also "sudeln" ist zwingend. Vielleicht kommen wir weiter.

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Gedankengang vollständig.

von Reinhard Rodiger am 28.03.2017 um 14:43 Uhr

Die Preisfreigabe von OTC hat über Nacht den Ertrag nachhaltig vermindert. Vielen Dank für die Beratung,ich kaufe im Internet.Dieser Effekt ist etwas anderes als die Schliessung von Arztpraxen.Er war nicht via Menge kompensierbar.
Da gab es verstärkt Rx-Rabatte, die das milderten.Sie wurden etwa 2007? eingestellt.Ergebnis:Ertragsverlust.Und der Zwangsrabatt stieg.Das hat mit Wettbewerb nichts zu tun.

Was die Konzentration Innenstädten angeht.Sie ist einfach erklärbar. Jemand sieht ein Geschäft mit langer Warteschlange und sagt sich: Mir reicht die Hälfte.und der nächste usw.
Kunden zieht es dahin,wo viele hingehen. Apotheken eben auch.Und durch die Frequenzabhängigkeit wird zentrale Lage
zwingend und abhängiger von Center-Immobilien.Eigentlich ist Orientierung an der Frequenz gesunder Leute nicht wirklich zielführend für komplexere Versorgung.Aber es bleibt die offensichtliche Seite.Der Zusammenhang wird leicht übersehen und ohne Abkehr von der Frequenz schwer änderbar.

Also ist zu formulieren,wie eine Versorgung in der Fläche aussehen kann.Das heisst: was ist nötig,um einen "normalen" Betrieb mit ca 1,5 Mio weiterverkaufsinteressant zu machen.
Der erste Schritt ist, gedanklich die Grösse als Primärkriterium zu streichen.Es gibt sicher Ansatzpunkte für eine menschengemässe Entwicklung.Sie führt über Wiedergewinn verlorener Deutungshoheit über Kerngebiete und Abbau selbstinduzierter Barrieren.Davor steht eine ehrliche Situationsanalyse.Da mangelt es.

Es geht in der Tat um Art Neuorientierung und eine offene Wertedebatte.

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Pflichten des Gesetzgebers

von Frank Zacharias am 28.03.2017 um 10:58 Uhr

Ich bin sehr gern Freiberufler und stehe auch zu meiner Verantwortung. Allerdings hat der Gesetzgeber gerade im Arzneimittelbereich ganz bewusst den Rahmen streng reguliert. Und zwar NICHT um die einzelne Apotheke zu schützen, sondern um die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung DURCH die Inhabergeführten APOTHEKEN sicherzustellen.

Der Gesetzgeber hat die Pflicht, die Leistungen vorzuhalten UND zu finanzieren, für die der Einzelne nicht im Bedarfsfall bezahlen kann oder möchte. Für Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr, Bildung, Kinderbetreuung usw. hat er die Steuerfinanzierung gewählt. Für Arzneimittel gibt es die Preisbindung im rezeptpflichtigen Bereich, weil diese Versorgung gesetzlich übertragen wurde. Für diesen Bereich ( GKV! ) erwarte ich eine Honorierung, weil der Gesetzgeber uns ja auch jeglichen kaufmännischen Spielraum zugunsten der GKV ( Stichwort Rabattverträge ) genommen hat. Deshalb bin ich sehr wohl der Meinung, dass mir und uns für diesen Bereich das kostendeckende Honorar zusteht. Schliesslich unterliege ich dem Kontrahierungszwang - im Gegensatz zum Fernabsatz.
Jeder, der einen Auftrag erteilt, muss diesen auch bezahlen. Zumindest habe ich das mal so gelernt.

Aber da ich ein Kind des Ostens bin, habe ich auch gelernt, dass Geld die Welt regiert.

Der Zynismusvorwurf ging allerdings in erster Linie an die Bundespolitik. Die argumentieren nämlich so.

Und noch einmal, ich hatte ( wie die meisten meiner Kollegen ) bis zum 19.10.2016 KEIN ernsthaftes Problem mit dem Versand. Denn bis dahin ging es um Qualitätswettbewerb. Diesem stelle ich mich gern und das bereits seit über 20 Jahren. Aber einen Preiswettbewerb gegen Kapitalgesellschaften können wir alle nur verlieren. Dieser geht am Ende IMMER zu Lasten der Qualität. Beispiele gibt es genug.

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AW: Honorare

von Holger am 28.03.2017 um 11:21 Uhr

Und wer verhandelt diese Honorare oder sollte es tun??

By-the-Way:
Obwohl mein Argument gegen den Rx-Versand die Fälschungen sind, bin ich mit Ihnen einer Meinung, dass unterschiedliche Bonus-Regelungen für Versand und Präsenz Blödsinn sind. Da muss man schon mit gleichen Maßstäben messen. Soweit also d'accord

Lieber Holger...

von Frank Zacharias am 28.03.2017 um 9:28 Uhr

Wenn heute 50% der Apotheken nicht mehr gewinnbringend zu betreiben sind, dann hat das verschiedene Ursachen. Zum einen liegt es daran, dass der Gesetzgeber nicht seiner Verpflichtung nachgekommen ist, seit 2004 den Apotheken ein auskömmliches Honorar zukommen zu lassen. Denn dazu ist er verpflichtet. Die Apotheken erfüllen den gesetzlich verankerten Sicherstellungsauftrag. Nur zur Erinnerung: Das Apothekenhonorar wurde 2004 auf Basis der Datenlage von 2002 festgelegt. Die damals noch üblichen GH-Rabatte wurden übrigens vom Gesetzgeber einkalkuliert und wenige Jahre später ersatzlos gestrichen.
Durch den Versand gehen jeder Apotheke jährlich 20000 € Ertrag verloren. auch das zehrt an der Substanz. Wenn nun diese Entwicklungdurch Rx-Boni des Versandes beschleunigt wird, dann am Eende den Versand als Lösung zu präsentieren, ist schon sehr zynisch.
Es gibt inzwischen so unendlich viele Defizite in der Honorierung der Apotheken, dass nur durch persönlichen Einsatz der Kollegen und deren Mitarbeiter die erstklassige Versorgung gesichert wird. Dass nun diese Menschen von der Bundesolitik der SPD und der Grünen den sprichwörtlichen Tritt bekommen, ist schäbig.

Vom Nichtwissen der Bundespolitiker in den Reihen des kleineren Koalitions"partners" durfte ich mich persönlich überzeugen. Mich wundert inzwischen nichts mehr. Sachlichen Argumenten und betriebswirtschaftlichen Zahlen gegenüber sind diese völlig ignorant. Da ist Hopfen und Malz verloren.
Da Frau Ministerin Zypries nur als Platzhalter fungiert, vorher selbst den uneingeschränkten Versand zugelassen hat ( oh, mein Fehler - Tierarzneimittel wurden ausgenommen ), wird von Ihr nichts anderes zu erwarten sein.

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AW: Zynismus ...

von Holger am 28.03.2017 um 10:18 Uhr

,,, dürfen Sie mir gerne vorwerfen, kann ich mit leben. Aber mal ganz ehrlich: ein "Freiberufler", der einerseits selbständiger Unternehmer sein will, andererseits aber "den Gesetzgeber ... verpflichtet (sieht), ihm ein auskömmliches Honorar zu garantieren" - das ist doch "wasch-mich-aber-mach-mich-nicht-nass". Sie sollten zu allererst dem Teil der eigenen Standesvertretung Vorwürfe machen, der für die wirtschaftlichen Aspekte verantwortlich ist. Aus meiner Sicht ist das der DAV und/oder die ABDA. Denn z.B. die Ärzteschaft beweist ja, dass solche Regelungen nicht vom Himmel fallen, sondern man da durchaus Einfluss geltend machen kann. Und wenn "man" nicht mit der Arbeit der handelnden Personen einverstanden ist, sollte das/der/die Bessere der natürliche Feind des Nicht-ganz-so-Guten sein :)

Klare Sicht

von Reinhard Rodiger am 28.03.2017 um 0:16 Uhr

Sowohl "Zur Rose" als auch die Shop-Apotheke-Europe weisen auf den Erfolg ihrer (Boni)-Werbeaktionen hin und erwarten erheblichen Umsatzanstieg im ersten Quartal 2017.
Also die Preisfreigabe zeigt bereits Wirkung.Entscheidend für eine Bewertung ist die Prognose.Laut Mafo Sempora ist sie für den Versand glänzend.Dafür sprechen auch hohe Werbeaufwendungen,die in dieser Höhe den kleinen Einzelunternehmen gar nicht möglich sind.
Hingegen erreichen über 50% der Vor-ort-Apotheken bei weitem nicht den Durchschnitt.Sie gelten als zu klein und sind fast unverkäuflich.

Statt also die bundesweiten Boni-Werbeaktionen zur besten Sendezeit von DoM heranzuziehen als Nachweis grenzenloser Vorschussfinanzierung nimmt die Ministerin Bezug auf eine der besten Präventivmassnahmen "Die Umschau".(was leider auch nicht anerkannt wird).
Daraus eine wirtschaftliche Gesundheit abzuleiten, zeugt
nur von verantwortungsloser Vereinfachung und gnadenloser Irreführung,wie wir sie ja von Ulla Schmidt kennen.Deregulierung unter Faktenausschluss.

Frau Zypries dokumentiert nur, dass die SPD nicht lernfähig oder lernwillig ist. Aber konstruktiver Umgang mit wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben ist das nicht.

Vielleicht liegt das daran, dass sie nur von der Vertreterin der Angestellten angesprochen wurde und nicht vom Vorsitzenden?







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AW: Alternativstruktur

von Holger am 28.03.2017 um 8:07 Uhr

Also wenn heute schon 50% der Apotheken nicht mehr gewinnbringend, sondern offenbar nur noch aus eigenkapitalverzehrender Liebhaberei und Gemeinwohlverpflichtung alternder Inhaber(innen) betrieben werden und unverkäuflich sind, dann brauchen wir doch offensichtlich den Versandhandel als Alternativstruktur?? Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin GEGEN den Versandhandel mit Rx - gleichwohl aus nicht wirtschaftlichen, sondern aus pharmazeutischen Gründen - aber ich finde Ihre Argumentationsgrundlage falsch.

AW: Klare Sicht ... nach unten ...

von Christian Timme am 28.03.2017 um 9:45 Uhr

Sehr geehrter Holger, verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich bin auch GEGEN den Versandhandel mit Rx - aus pharmazeutischen und wirtschaftlichen Gründen ... wenn Ihnen sonst noch nichts aufgefallen ist?.

AW: Alternativstruktur

von Reinhard Rodiger am 28.03.2017 um 11:50 Uhr

Da muss ich den Gedankengang erläutern.Die Rentabilität der Apotheken wurde durch Versandeinführung(=Dumpingpreise) und Frequenzabhängigkeit insbesondere in Land/Neben/Vorstadtlagen stark vermindert.Fehlende Anpassung an die Marktentwicklung ,einseitige Margensenkungen durch unbezahlte Mehrarbeit und Entfernung günstiger Einkaufsbedingungen(Rx) führen zur heutigen Situation.
Das ist kein Wettbewerb,das ist Selektion.Solange nur Grösse und nicht das Netz(also auch kleinere Einheiten)zählt, haben die meisten schlechte Karten.Die Konsequenz ist die Überlegung, ob und wieweit der staatliche Versorgungsauftrag mit niedrigschwelligem persönlichem Zugang noch gilt oder nicht.Es geht nicht um Apotheken,sondern um die Feststellung, für welche Lagen eine angemessene Versorgung politisch nicht mehr vorgesehen bzw zu sichern ist.
All das offen zu lassen und nur eine zweite Dumpingrunde einzuläuten, löst das Problem nicht.Hier versagt in erster Linie die Fürsorgepflicht des Staates bzw das Ignorieren der Erfordernisse für eine funktionierende Versorgung, die nicht bis auf das Postniveau runtergefahren werden soll.Da erreichen nur 50% der Sendungen den Adressaten direkt.
Erst der Abbau einseitiger Begünstigung bzw willkürlich einseitiger Belastung schafft die Voraussetzung für Qualitätswettbewerb.In asymmetrischen Märkten jedoch verdrängt staatlich geförderter Kapitaleinsatz jeden Qualitätsanspruch.Das gilt besonders, wenn die "Netzknoten"
staatlich gebilligt erst gar kein Kapital zum Einsatz erwirtschaften dürfen.

Vor diesem Hintergrund ist der (kapitalgesteuerte)Versand keine Alternative, sondern nur eine Verdrängungsmassnahme der eigentlichen Probleme.


AW: Gedankengang

von Holger am 28.03.2017 um 12:52 Uhr

Dumpingpreise (des Versandhandels) gefährden doch nur dann die Rentabilität der Präsenzapotheke, wenn die entweder diese Dumpingspirale mitgehen muss, was sie aber wegen der Preisbindung in D gar nicht darf. Oder wenn die Abwanderung von Verordnungen so massiv wird, dass sie nicht mehr durch korrespondierenden Personalabbau zu kompensieren ist, die Einheiten also schlicht zu klein werden. Da behaupte ich mal frech, dass der Einfluss des Versandhandels deutlich geringer ist als die Schließung der letzten Arztpraxis im Ort(steil).

"Entfernung günstiger Einkaufsbedingungen (Rx)" - die waren halt nach der AmPrVO schon immer illegal, Skonto natürlich ausgenommen. Beschweren Sie sich ernsthaft darüber, weil Sie innerorts "schon immer" 80 km/h gefahren sind, dass jetzt ein Blitzer hingestellt wird und sie auf die schon immer erlaubten maximal 50 km/h runterbremst?? Klar ist das ärgerlich, wenn es jahrzehntelang so kommod war, aber Verordnung ist halt Verordnung.

Wenn wir über staatlich gestützten Versorgungsauftrag in der Fläche reden, müssten wir im Gegenzug auch darüber reden, "unnütze" Massierung von Apotheken in zentralen Lagen zu verbieten. Aber DEN "freiberuflichen" Aufschrei höre ich jetzt schon ...
Mein Plädoyer:
Wenn wir als Apothekerschaft eine Umverteilung eines gedeckelten Budgets von zentral zu peripher haben wollen, wird uns keine Politik und keine Kasse ernsthaften Widerstand entgegen setzen. Und da hätten wir doch innerhalb des Berufsstands doch bestimmt ausreichende Kreativität, um einen theoretisch machbaren Vorschlag zu erarbeiten? Gegen eine Erhöhung des Budgets werden Kassen und Politik aber kämpfen wie die Löwen! Schließlich ist DAS Primat der deutschen Gesundheitspolitik die Beitragssatzstabilität der GKV. Muss man nicht schön finden, ist aber so. Diese Umverteilung wird aber daran scheitern, dass dann eine kleine aber sehr einflussreiche Gruppe von Kollegen was abgeben müsste :)

AW: Gedankengang vollständig

von Reinhard Rodiger am 28.03.2017 um 14:51 Uhr

@ Holger Die Antwort ist separat.Siehe oben 14 Uhr43.

AW: Chapeau!

von Holger am 28.03.2017 um 15:14 Uhr

Den oben genannten vollständigen Gedankengängen kann ich nur zustimmen und tue dies hier, weil ich das in seiner Schönheit und Klarheit oben nicht besudeln will.

"nur 0,5%"

von Pierre Roer am 27.03.2017 um 21:55 Uhr

"der Anteil des Versandhandels beträgt ja nur 0,5% und das ist keine Bedrohung für die Apotheken und die Arbeitsplätze".... ja, jetzt sind es nur 0,5 %, JETZT. Geht das so schwer in Ihren Kopf rein, Frau Zypries, dass die geänderten und nun total ungleichen Bedingungen das in naher Zukunft ändern werden ? Ist das so schwer abzusehen, was da gerade passiert? Hat der Spargel geschmeckt?

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Für was brauchen wir Politikerkohorten ...

von Christian Timme am 27.03.2017 um 19:00 Uhr

Für was brauchen wir Parteien. Blockdenken können wir auch auf Einzelpersonen reduzieren bei gleichzeitiger Kostenersparnis. Den Rest wird die Digitalisierung schon richten. Also "Verschlankung" meine Damen und Herren, ab dem 24.09. sitzen sie auf der Straße ... diesen Mist den sie Politik nennen, kann die "Digitalisierung" auch und noch viel "besser". Wegtreten ...

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AW: Politiker- vs. Apothekensterben

von Holger am 28.03.2017 um 8:11 Uhr

Also wenn das Politikersterben genauso rasant ginge, wie die ABDA beim sog. "Apothekensterben" immer den Untergang des Abendlandes beschwört, würde dies für den Bundestag bei der kommenden Wahl den Rückgang der Abgeordnetenzahl von 630 auf 627 bedeuten - nur mal so zum Vergleich.

AW: Für was brauchen wir Politikerkohorten ... Holgers reichen ...

von Christian Timme am 28.03.2017 um 9:24 Uhr

Sehr geehrter Holger, etwas Geduld bitte ... es kommen alle dran ... bis dahin können Sie ja noch weiter vergleichen ...

AW: Piraten

von Holger am 28.03.2017 um 13:21 Uhr

Die Piraten, von denen Sie Ihre Forderung nach Digitalisierung ja offensichtlich abgeschrieben haben, sind im Saarland gerade ziemlich abgeschmiert und es gehört nicht viel zu der Prognose, dass das auch so weitergehen wird. Irgendwie scheint Ihre Meinung diesbezüglich also zumindest momentan nicht so wirklich mehrheitsfähig zu sein :)

Und wenn "alle mal drankommen", wie Sie schreiben, dann müsste das Geschrei der Apothekers doch nicht lauten "warum wir??" sondern "warum jetzt??"

AW: Für was brauchen wir Politikerkohorten ...

von Christian Timme am 28.03.2017 um 13:33 Uhr

Sehr geehrter Holger, könnten Sie mir bitte Ihren IQ mitteilen? Mit der Aneinanderreihung von Begriffen ist es nicht getan ...

AW: Spricht da ...

von Holger am 28.03.2017 um 15:18 Uhr

Neid oder Überheblichkeit? egal ...

Über den Wolken ..

von Armin Spychalski am 27.03.2017 um 18:44 Uhr

Frau Zypries scheint hellseherische Fähigkeiten zu besitzen, wenn sie behauptet, den allermeisten Apotheken gehe es heute gut. Ich selber weiß nicht so genau, wie es um die Konten meiner Kollegen und Mitbewerber bestellt ist. Aber eins weiß ich ganz sicher: Den allermeisten Politikern geht es ZU gut!

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Judex non kalkulat

von Ratatosk am 27.03.2017 um 18:42 Uhr

Die Frau war ja auch mal Justizministerin, ist also strukturell mit komplexen kaufmänischen Problemen nicht vertraut, als Minister/in braucht man auch keine besonderen Kenntnisse nachzuweisen, egal für was - wie man sieht.

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Dreist

von Florian Becker am 27.03.2017 um 15:05 Uhr

Es ist schon wirklich unglaublich, mit welchen Volten und Wendungen die SPD versucht, ihren Spargelsponsor zu schützen.
Natürlich ist es kein Verdienst der Regulierung im Apothekenmarkt, dass es viele Frauenarbeitsplätze dort gibt.
Es geht aber darum, dass viele dieser Frauenarbeitsplätze jetzt durch das Handeln (bzw. Blockieren) der SPD bedroht sind.
Frau Zypries nimmt im Übrigen die Auflage der Apothekenumschau als Beweis, dass es den Apotheken doch gut gehen muss.
Mehr muss man dazu nicht mehr sagen. Wirklich nicht.

Oh doch, eines noch:
Liebe Frau Zypries, sollte ich in Zukunft auch nur einen Euro Bonus pro Medikament geben müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben, wie Ihre Kollegin Dittmar vorgeschlagen hat, bedeutet das rechnerisch ziemlich genau einen Frauenarbeitsplatz, der anscheinend mit dem Versandhandel doch gar nix zu tun hat.
Denken Sie mal drüber nach, falls das im Fall des Versandhandels mit RX überhaupt noch gefragt sein sollte..

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ABDA ?

von Christian Giese am 27.03.2017 um 13:35 Uhr

Ich kann nur lesen, dass sich die Arbeitnehmerin-Vertreterin Frau Cynthia Milz an Frau Zypries schreibt.
Ich kann nicht lesen, dass sich der gesamte Vorstand der ABDA, insbesondere der Herr Präsident FS an Frau Zypries gewandt hätte. Wie immer lässt sich deuten, dass sich der Herr Präsident davor drückt, eventl. was Falsches zu sagen. Er könnte ja schlecht dastehen.
Wie soll Frau Zypries so die Apotheker ernst nehmen?
Ich würde sie nicht ernst nehmen.

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AW: ABDA

von Heiko Barz am 27.03.2017 um 18:45 Uhr

Lieber Kollege, ich glaube, diese Herren, deren Aussagen sie vermissen, haben sich in der Heide Straße schon so tief eingebuddelt, dass sie die Außenwelt gar nicht mehr wahrnehmen.

klare Aussagen

von Anita Peter am 27.03.2017 um 13:10 Uhr

Das sind klare Aussagen von Frau Zypries. Die SPD will die komplette Liberalisierung der Apothekenmarktes.

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AW: klare Aussagen - echt ? Nee !

von gabriela aures am 27.03.2017 um 13:48 Uhr

Eine komplette Liberalisierung schlösse ja ein:
- freie Rabattverhandlungen beim RX-Einkauf
- keine Rabattverträge der GKV mit Herstellern mehr
- evtl. HöchstpreisVO (geht nur ohne Rabattverträge)
- evtl. Selektivverträge (wäre wieder eine Einschränkung der Patienten)

Gegen 1. und 2. wird sich die GKV wehren.
Des Weiteren ich habe so das Gefühl, viele Politikerinnen haben noch überhaupt nicht kapiert (kapieren wollen), was alles an der AMPreisVO hängt und mit ihr steht oder fällt.

So oder so: es macht mir zunehmend Angst (nicht als Apothekerin, sondern als Bürgerin), welche Charaktere unser Land (mit)regieren und/oder sich als Volksvertreter mit Regierungsverantwortung in Stellung bringen.

AW: klare Aussagen

von Heiko Barz am 27.03.2017 um 18:40 Uhr

Solche und ähnlich Dummschwätzereien kenne wir schon aus der Zeit mit Ulla und Biggi, die schon 2004 Alles "frei" machen wollten.
Bei totaler Liberalisierung aber dürfte man die KKassen nicht verschonen, denn deren überflüssige Glaspaläste und teuren Vorstände sind ja wohl das Erste auf das wir verzichten könnten. Da aber würde natürlich sofort der Verlust unendlich vieler ( überflüssiger?) Arbeitsplätze nachhaltig mit Bsirske und Co. diskutiert.
In Bezug darauf sind die Berufssorgen der ADEXA Vertreter ja eher im Nano Bereich zu suchen.

Alternative Fakten aus Wirtschaftsministerium

von Dr Schweikert-Wehner am 27.03.2017 um 13:08 Uhr

Sehr geehrte Frau Zypries,
im Jahr 2004 gab es 21392 Apotheken in Deutschland. Zum Jahreswechsel 2016/17 waren es noch 20032.

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AW: Alternative Fakten aus

von Heiko Barz am 27.03.2017 um 18:23 Uhr

Ich glaube nicht, Herr Kollege, daß Frau Zypris ein, wie auch immer geartetes Interesse, an Ihrer Datenbemühung aufbringen wird - bei derer politisch angesagten Abdankung!
Daß solche Politrentner in der Kürze ihrer noch bestehenden Laufbahn solche katastrophalen Entscheidungen über einen Traditionsberuf bewirken dürfen, ist dann auch nicht mehr zu fassen.
ABDA, wo bleibst Du??

SPD

von Frank Zacharias am 27.03.2017 um 13:08 Uhr

„Bei der Deregulierung wurden die Interessen aller Beteiligter berücksichtigt. So lag es im Interesse der GKV, durch den Versandhandel Kosten einzusparen.“

Also meine Interessen wurden nicht berücksichtigt. Ich verbitte mir, in diesem Zusammenhang genannt zu werden.

Für die SPD zählt nur der Wille der GKV. Ich vermute einmal, dass andere Beteiligte in deren augen nicht interessieren und wargenommen werden. Dieses berücksichtigt, stimmt der erste Satz dann wieder.

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Kosten sparen...

von Rolf Lachenmaier am 27.03.2017 um 12:57 Uhr

Frau Aures, ich glaube Ministerin Zypries spielt hier auf die nicht geleisteten Umsatzsteuerzahlungen der Kranken Kassen über die Jahre an. Darüber wurde Sie sicher von Herrn Minister Schäuble informiert...

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Die Seherin Zypreis...

von Pöppl Christian am 27.03.2017 um 12:54 Uhr

Wo ist denn ihre Glaskugel Frau Zypries.......warum betrachten sie die Vergangenheit um damit in die Zukunft zu sehen?
Es gab in der Vergangenheit keine Selektivverträge der Krankenkassen mit den Versendern. Die technische Ausstattung vieler Patienten und die Faulheit vieler Menschen online zu bestellen war auch noch geringer.......Wenn Sie schon in die Zukunft sehen, müßen sie 4 dimensional denken und solche Faktoren mit einrechnen! Der RXVersand Anteil wird wie bei OTC auf 20-30% Ansteigen...Geiz ist geil!
Warum hat ihre Partei noch keinen funktionierenden Vorschlag gebracht?....Blockade und Gefälligkeiten für Sponsoren,,,daß ist die SPD...ob Spargelfahrt oder ihr persönlicher Bonus den sie von Doc morris bei ihren Gesprächen bekommen haben (2014 die NExt Gespräche....)

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AW: Die Seherin Zypreis

von Heiko Barz am 27.03.2017 um 18:08 Uhr

Der Zypris sind wir als Berufsgruppe völlig 'schnurz'. Sie gibt ja politische Ämter nach eigenen Angaben zum Herbst auf, deshalb ist es sinnlos, sich hier für ein Verständnis zu bemühen.
Es muß das Feindbild "Gröhe als Apothekenminister" unbedingt dem Wahlvolk erhalten bleiben. Eine Aufgabe dieser Position käme ja dem Gesichtsverlust der SPD gleich und käme für den so unheimlich "hart" arbeitenden Messias Martin einer Katastrophe gleich.
Und zur NRW Wahl:
Hannelore Kraft läßt lieber Frau Steffens an der langen Leine. Sie soll den Spagat üben die Berechtigungsnachweise für die Arbeit des Apothekers als gut zu bewerten, ohne dabei das Euro Ausland ( DOMO) in dieser Hinsicht zu verprellen.

Wo ?

von gabriela aures am 27.03.2017 um 12:43 Uhr

" So lag es im Interesse der GKV, durch den Versandhandel Kosten einzusparen.“"

Dann möge die Ministerin mich mal bitte erhellen, wo die GKV bisher durch den Versandhandel bei RX gespart haben.


Die "Argumente" werden immer dreister.

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AW: BASTA !

von Barbara Buschow am 27.03.2017 um 12:56 Uhr

- hätte Schröder seinerzeit gesagt.
Geht ja schließlich in erster Linie um Frauen und Gedöns ;-)

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