vergiftungsfälle

Vorsicht bei Lupinensamen!

Berlin / Stuttgart - 27.03.2017, 17:45 Uhr

Lupinensamen werden seit einigen Jahren vermehrt in der Lebensmittelproduktion verwendet. (Foto: Andrea Izzotti / Fotolia)

Lupinensamen werden seit einigen Jahren vermehrt in der Lebensmittelproduktion verwendet. (Foto: Andrea Izzotti / Fotolia)


Süß oder bitter? Diese Frage kann beim Verzehr von Lupinensamen entscheidend sein. Denn die bittere Variante enthält giftige Alkaloide, sie müssen vor dem Verzehr entbittert werden. Das sollten aber nur Verbraucher tun, die sich gut auskennen, rät  Bundesinstitut für Risikobewertung. Sonst drohen Vergiftungen. 

Lupinen sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae). Ihre Samen werden seit einigen Jahren vermehrt in der Lebensmittelproduktion verwendet - etwa zur Herstellung von glutenfreien Back- und Teigwaren oder von diätetischen Produkten für Milcheiweißallergiker. Interessant an der Lupine ist vor allem ihr hoher Gehalt an Eiweiß, der bei etwa 40 Prozent liegt. Je nach Art und Herkunft können sie jedoch bittere Chinolizidinalkaloide enthalten. Davor warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Werden diese in einem speziellen Prozess, zum Beispiel durch Dämpfen, Wässern und Extraktion, nicht fachgerecht entfernt, können sie Vergiftungssymptome im Nerven-, Kreislauf- und Verdauungssystem verursachen.

In Deutschland kommt es seit einigen Jahren vereinzelt zu Vergiftungen durch Bitterlupinensamen. Für den Zeitraum von 2010 bis 2016 seien von den Giftinformationszentren etwa 30 Fälle unterschiedlichen Schweregrades gemeldet worden, teilte das BfR  am Montag mit. „Beim Kauf von unverarbeiteten Lupinensamen ist meist kaum ersichtlich, ob es sich um Bitterlupinensamen handelt, die giftige Alkaloide enthalten, oder um Süßlupinensamen, die ohne weitere Verarbeitung verzehrt werden können", erklärte BfR-Präsident Andreas Hensel.

Das BfR empfiehlt daher, auf Erzeugnisse zurückzugreifen, die eindeutig als Süßlupinensamen oder als bereits entbitterte Bitterlupinensamen ausgewiesen sind. Die Samen selbst entbittern sollten demnach nur Verbraucher, die sich damit bereits gut auskennen. Bei den bisher gemeldeten Fällen sei meist eine ungenügende küchentechnische Entbitterung von Bitterlupinensamen Ursache der Vergiftung gewesen.


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