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ARD-Sendung über Lieferengpässe
Plusminus vergisst Apotheken-Probleme
Welche Folgen die Lieferengpässe bei Arzneimitteln haben, beleuchtete das ARD-Wirtschaftsmagazin plusminus am gestrigen Mittwochabend. Dabei kamen vor allem Apotheker und Ärzte zu Wort. Einige Aspekte, die auch die Situation in den Apotheken vor Ort betreffen, fehlten jedoch im Beitrag.
Das Thema der Lieferengpässe in Apotheken und Klinikapotheken ist kein neues: Seit Jahren beschweren sich Pharmazeuten darüber, dass sie gewisse Arzneimittel nicht mehr erhalten und abgeben können. Insbesondere in den Kliniken fehlen viele Medikamente. Aber wer hat Schuld an dieser Entwicklung? Es fällt auf, dass alle Marktbeteiligten die Verantwortung von sich weisen: Die Apotheker behaupten, die exklusiven Rabattverträge der Kassen führten zu Lieferengpässen. Die Großhändler meinen, dass die Hersteller ihre Lieferungen kontingentieren und vermehrt auf das Direktgeschäft setzen wollen. Und die Hersteller erklären, dass Apotheker und Großhändler die Arzneimittel gewinnbringend exportierten.
So emotional, wie diese Debatte geführt wird, begann auch die gestrige plusminus-Sendung: Zahlreiche Passanten zeigten sich vor der Kamera fassungslos, als sie mit Lieferengpässen bei Arzneimitteln konfrontiert wurden. Und auch die nachfolgenden Sendeminuten machten klar: Das Problem der Lieferengpässe betrifft nicht nur Ärzte und Apotheker, sondern vor allem die Patienten. Wie dramatisch die Situation in Vor-Ort-Apotheken zuweilen sein kann, zeigte eine Szene, in der die Offizin vom hessischen Apotheker Hans-Rudolf Diefenbach zu sehen war. Leere Schubläden und lange Listen mit defekten Arzneimitteln machten deutlich, was in vielen Apotheken Alltag ist. Schilddrüsenhormone, Antibiotika, Asthmasprays? Nicht lieferbar.
Lage in Kliniken teilweise prekär
Als nächstes stand die Lage im Krankenhaus im Fokus. Auch hier komme es immer wieder zu erheblichen Lieferengpässen, hieß es im TV-Beitrag. Besonders gefährlich sei es für Patienten, wenn es um lebenswichtige Medikamente geht. Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Professor Wolf-Dieter Ludwig, warnte sogleich vor den Gefahren eines Zytostatika-Engpasses und dem Mangel an Alternativen.
Das nachfolgende Beispiel eines 15-jährigen Krebspatienten zeigte, welche Auswirkungen dies haben kann. Das benötigte Präparat war seit Längerem nicht lieferbar. Die Ausweichmedikation führte wegen des enthaltenen Alkohols bei dem Jugendlichen zu erheblichen Nebenwirkungen. Eine Verbesserung der Lieferfähigkeit? Nicht in Sicht.
2 Kommentare
Auslandsproduktion
von Peter Bauer am 30.03.2017 um 12:02 Uhr
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AW: Auslandsproduktion
von Peter Lahr am 30.03.2017 um 12:27 Uhr
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