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Die Klinge Pharma GmbH, die sich bislang vor allem auf OTC-Präparate konzentriert hat, will das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln stärken. Zudem soll ein eigener Arzt-Außendienst aufgebaut werden. Hinter dem Unternehmen steht Thomas Strüngmann, der einst mit seinem Bruder Andreas den Generikahersteller Hexal gegründet und schließlich an Novartis verkauft hat.
Der Arzneimittelhersteller Klinge Pharma GmbH stellt sich neu auf. Während das Unternehmen bislang seinen Fokus auf apothekenpflichtige OTC-Produkte wie Vomex A gegen Übelkeit oder Venostasin zur Behandlung von Venenleiden hatte, sollen nun verstärkt verschreibungspflichtige Arzneimittel in den Mittelpunkt der Aktivitäten rücken. Außerdem will das Unternehmen in eigene Forschungs- und Entwicklungsprojekte im rezeptpflichtigen Segment investieren und einen eigenen Arzt-Außendienst aufbauen. Das Produktportfolio soll nach Angaben des Unternehmens kontinuierlich erweitert werden, zum Teil auch aus der eigenen Entwicklungspipeline.
Dieser strategische Wandel geht einher mit der Verlegung des Firmensitzes von Bad Ems nach Holzkirchen in Oberbayern. Dort, so teilt die ursprünglich 1933 in Berlin gegründete Firma mit, agiere Klinge Pharma nun als eigenständiges Unternehmen.
Die Pharmamarke Klinge wurde 2014 zusammen mit den Produkten Vomex A, Vertigo Vomex, Venostasin und Arctuvan von der Astellas Pharma GmbH an die Athos-Gruppe verkauft und in die Strathos Pharma Group, Bad Ems, integriert. In der neuen Konstellation agiere man nun weitgehend unabhängig von Strathos, sagte eine Sprecherin auf Anfrage von DAZ online: „Wir sind nur noch über den Apotheken-Außendienst mit Strathos verbunden.“ Klinge Pharma beschäftigt den Angaben zufolge insgesamt 35 Mitarbeiter, davon zwölf im Innen- und 23 im Außendienst. Der „Sell-In“-Umsatz liegt nach Angaben der Sprecherin bei 26 Millionen Euro. Zu den neuen und bereits eingeführten verschreibungspflichtigen Präparaten zählen Vertigo, Vomex plus, Cinnarizin und Camlostar.
Hexal-Gründer als Geschäftsführer
Athos ist eine Münchner Beteiligungsgesellschaft der beiden Hexal-Gründer Andreas und Thomas Strüngmann. Die beiden hatten den Generikahersteller 2005 für 5,6 Milliarden Euro an den Schweizer Pharmariesen Novartis verkauft. Die Beiden zählen heute zu den wohlhabendsten Deutschen.
Ihr Geld investierten die Brüder anschließend in unterschiedliche Firmen aus dem Immobilien-, Biotech- und Gesundheitsbereich. Auch die Stuttgarter Südwestbank gehört zu einem großen Teil den Brüdern.
Thomas Strüngmann fungiert zusammen mit Helmut Jeggle als Geschäftsführer von Klinge Pharma. Jeggle wiederum ist verantwortlich für die Life-Science-Aktivitäten der Athos Service GmbH und firmiert darüber hinaus unter anderem als Geschäftsführer der Santo International Holding GmbH in Holzkirchen sowie als Geschäftsführer der Apceth Biopharma GmbH in Ottobrunn bei München.
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von MR Dr.Rolf Förster am 03.01.2018 um 9:35 Uhr
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