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Weltgesundheitstag
800.000 Suizide wegen Depressionen pro Jahr
Depressive Störungen zählen nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums mit Blick auf ihre Schwere zu den am meisten unterschätzten Erkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass weltweit mehr als 300 Millionen Menschen mit einer Depression leben – das bedeute einen Anstieg der Diagnosen um 18 Prozent zwischen 2005 und 2015.
Der heutige Weltgesundheitstag steht im Zeichen der Volkskrankheit Depression. 2020 könnten Depressionen laut WHO bereits die zweithäufigste Volkskrankheit sein. Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens daran zu erkranken, wird auf 11 bis 15 Prozent geschätzt. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, suchen aber in der Regel schneller Hilfe.
Wird eine depressive Erkrankung früh erkannt, ist sie meist gut behandelbar. Dabei gibt es sowohl psychotherapeutische als auch medikamentöse Therapien. Die WHO sieht allerdings einen Mangel an Unterstützung für psychisch kranke Menschen, gekoppelt mit dem Stigma, das Betroffene fürchten. Deshalb erhielt sogar in Industrienationen nur rund die Hälfte von ihnen Hilfe.
Wie äußert sich eine Depression?
Viele Betroffene klagen anfangs über Leistungsabfall, Appetitverlust und Schlafstörungen. Hinzu kommen Freude- und Interessenverlust, Lustlosigkeit, Entscheidungsunfähigkeit und oft auch ein Rückzug aus dem sozialen Leben. Manche Betroffene empfinden Gleichgültigkeit, andere tiefe Traurigkeit. Viele fühlen sich innerlich unruhig und getrieben und leiden unter Ängsten und Hoffnungslosigkeit. Zu dem beklemmenden Gefühl der Erschöpfung kommen häufig Schuldgefühle und Selbstvorwürfe. Bei schweren Depressionen können die Erkrankten keine Gefühle mehr wahrnehmen und wirken wie versteinert.
Als behandlungsbedürftig gilt eine Depression, wenn Menschen sich gravierend und über einen langen Zeitraum verändern. Zu den gesellschaftlichen Folgen zählen lange Abwesenheit am Arbeitsplatz, Frühverrentung - und Suizid. Weltweit schätzt die WHO die Zahl der Selbstmorde aufgrund einer unbehandelten Depression auf rund 800.000 im Jahr.
BAH: Depressionen führen zu vermehrten Krankschreibungen
Eine regelmäßig durchgeführte Meinungsumfrage des Bundesverbandes der Arzneimittelhersteller zeigt, dass Depressionen auch zu erhöhten Krankschreibungen führen. Der Befragung zufolge liegen Personen, die sich selbst als glücklich bezeichnen, mit 10,8 Fehltagen pro Jahr unter dem deutschen Durchschnitt (15,3 Tage). Wer sich dagegen als „weniger glücklich“ bezeichnet, war im Schnitt 50,7 Tage krankgeschrieben. Der BAH befragt im Rahmen seines „Gesundheitsmonitors“ vierteljährlich seit 2013 Menschen zu Gesundheitsthemen.
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