Großbritannien hatte Zweifel gehabt
Vorausgegangen war dem Ganzen ein europäisches
Risikobewertungsverfahren, um das Nutzen-Risiko-Verhältnis von oralen
Kontrazeptiva mit 2 mg Dienogest und 0,03 mg Ethinylestradiol bei
mittelschwerer Akne zu bewerten. Die Initiative dafür kam aus Großbritannien.
Man hatte dort Zweifel am Nutzen für diese Indikation geäußert.
Außerdem wurde das Risiko für venöse
Thromboembolien (VTE) betrachtet. Dabei kam der Ausschuss zu folgender Einschätzung:
Man habe anhand der verfügbaren Daten keine neuen Sicherheitsbedenken. Das
Risiko für VTE, das bekannt ist und bei allen kombinierten hormonalen
Kontrazeptiva besteht, wird seitens der EMA als niedrig eingeschätzt. Um
abzuschätzen, ob die Gefahr einer VTE unter Dienogest/Ethinylestradiol größer
oder kleiner als bei Pillen mit anderen Wirkstoffen ist, reichten im Moment die
Daten nicht aus, heißt es weiter. Weitere Ergebnisse hierzu werden aber
erwartet. Für andere Gestagene sind solche Daten bereits verfügbar. So geht man
beispielsweise davon aus, dass unter Präparaten mit Drospirenon, Gestoden oder
Desogestrel das VTE-Risiko 1,5 bis zweifach höher ist als unter Präparaten mit
Levonorgestrel, Norethisteron oder Norgestimat.
Mit der Anpassung der Packungsbeilagen ist das Verfahren abgeschlossen.
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