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Gröhe über den DocMorris-Automaten
„Arzneimittel sind keine Limo-Dose“
Erstmals hat sich nun auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) zum DocMorris-Abgabeautomaten im baden-württembergischen Hüffenhardt geäußert. Der Minister kritisiert das Vorgehen der niederländischen Versandapotheke. Arzneimittelversorgung sei mehr als nur der reine Verkauf.
In der vergangenen Woche hatte DocMorris in Hüffenhardt den Arzneimittel-Abgabeautomaten eröffnet. Nur zwei Tage später erschien das Regierungspräsidium im Landkreis Heilbronn und schloss die Abgabestelle, weil es sich um eine unerlaubte Form des Versandhandels handele, so die Behörde. DocMorris legte allerdings Klage ein und nahm den Automaten wieder in Betrieb, allerdings nur mit OTC-Präparaten. Per Eilantrag will die Versandapotheke nun erreichen, dass auch wieder Rx-Medikamente abgegeben werden dürfen.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat sich nun erstmals zu dem Vorgehen von DocMorris geäußert. In einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung erklärte Gröhe am heutigen Samstag: „Der Streit um einen Arzneimittel-Automaten zeigt, dass Arzneimittelversorgung mehr ist als Arzneimittelverkauf. So einfach wie beim Kauf der Limo-Dose, die aus dem Automaten kullert, ist es nicht. In der Apotheke zählt die Beratung durch Fachpersonal – rund um die Uhr und am Wochenende.“
Gröhe hatte in den vergangenen Monaten nach dem EuGH-Urteil für ein Verbot des Versandhandels mit Rx-Arzneimitteln gekämpft. Die SPD-Bundestagsfraktion hatte das jedoch blockiert. Die Sozialdemokraten setzen vielmehr darauf, das Apothekenhonorar umzustellen und Rx-Boni begrenzt für alle Anbieter zuzulassen. Obwohl das Verbot sogar auf höchster politischer Ebene im Koalitionsausschuss gescheitert war und gleich drei andere Ministerien juristische Bedenken haben, hatte Gröhe die SPD bis zuletzt aufgefordert, ihren Widerstand aufzugeben.
Auch in dem neuen Interview ließ Gröhe erneut durchblicken, dass er noch an das Verbot glaube. Der Minister sagte: „Ich setze mich für ein Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Medikamenten ein. Die SPD-Fraktion im Bundestag sollte ihre Blockade endlich aufgeben und auf die SPD-geführten Landesregierungen in Niedersachsen und NRW hören, die meine Position teilen.“ Wie der CDU-Politiker das Verbot in der verbleibenden Zeit dieser Legislaturperiode durchbringen will, verriet er aber nicht.
8 Kommentare
kein Wahnsinn
von Torben Bethlow am 30.04.2017 um 12:05 Uhr
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AW: Billlig für Chroniker?
von T. La Roche am 30.04.2017 um 18:15 Uhr
AW: Einfacher für Chroniker!
von Torben Bethlow am 01.05.2017 um 19:45 Uhr
AW: kein Wahnsinn
von Norbert Veicht am 02.05.2017 um 11:16 Uhr
Wahnsinn
von Frank Ebert am 29.04.2017 um 13:46 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Wahnsinn
von Heiko Barz am 29.04.2017 um 16:39 Uhr
AW: Wahnsinn
von Anita Peter am 29.04.2017 um 17:55 Uhr
Arzneimittel vrs. Trinkdose??
von Heiko Barz am 29.04.2017 um 12:50 Uhr
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