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Milliarden-Entlastung
Martin Schulz will Zusatzbeiträge splitten
Um Unternehmen zu entlasten, werden Zusatzbeiträge zur Gesetzlichen Krankenversicherung derzeit nur von Arbeitnehmern bezahlt. Die SPD möchte schon lange etwas daran ändern. Nun will SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz die Entlastung in Höhe von 5 Milliarden Euro ins Wahlprogramm schreiben.
Zuletzt war von Merkel-Herausforderer Martin Schulz nicht viel zu hören. In Kiel muss die SPD am 7. Mai um den lange sicher geglaubten Wahlsieg zittern. Jetzt will Schulz bei seinem Kernthema soziale Gerechtigkeit Boden gut machen – und bei einem Wahlsieg die Wirtschaft bei der gesetzlichen Krankenversicherung stärker zur Kasse bitten. Die Versicherten sollen um fünf Milliarden Euro entlastet werden. „Ich will, dass die Arbeitgeber sich an den Kosten der Zusatzbeiträge bei den Krankenkassen zur Hälfte beteiligen“, sagte der SPD-Vorsitzende am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Nach Berechnungen der Sozialdemokraten würde dieser Schritt die Last der mehr als 50 Millionen Beitragszahler auf einen Schlag um insgesamt fünf Milliarden Euro mildern: „Für einen Durchschnittsverdiener macht das rund 200 Euro pro Jahr aus“, sagte Schulz. Sein Vorschlag ist Teil des SPD-Wahlprogramms, das auf einem Parteitag Ende Juni in Dortmund beschlossen werden soll.
„Eine Frage der Gerechtigkeit“
Auch nach Ansicht von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) sollen die Arbeitgeber wieder die Hälfte der Krankenkassenbeiträge übernehmen. „Das ist eine Frage der Gerechtigkeit, denn sonst zahlen die Arbeitnehmer allein den medizinischen Fortschritt“, sagte Nahles der „Bild am Sonntag“. Nahles plädierte dafür, eine Rückkehr zur Parität bei Krankenkassenbeiträgen zur zentralen Wahlkampfforderung der SPD zu machen.
Mitte 2005 war unter der damaligen rot-grünen Regierung von Gerhard Schröder (SPD) die Regelung in Kraft getreten, dass die Arbeitnehmer 0,9 Prozentpunkte mehr bezahlen müssen als die Arbeitgeber. Der Beitragssatz war damals noch variabel. Doch die ungleiche Belastung ist der SPD schon länger ein Dorn im Auge: So setzten sich SPD-geführte Bundesländer im vergangenen Jahr dafür ein, zur Parität zurückzugehen.
Anders als die Union, die Steuersenkungen von 15 Milliarden
Euro und die schrittweise Abschaffung des Soli-Steuerzuschlags verspricht, will
Schulz die Bürger nach der Wahl vorrangig bei Sozialabgaben und Kitagebühren
entlasten. Das würden gerade Familien sofort im Geldbeutel spüren, meint
Schulz.
2 Kommentare
Ist Deutschland ein ( kein ) Land für Schwätzer?
von Heiko Barz am 03.05.2017 um 13:03 Uhr
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nur Gerede
von Karl Friedrich Müller am 02.05.2017 um 12:14 Uhr
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