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Lieferengpässe
BfArM veröffentlicht Liste wichtiger Wirkstoffe
Mehr als 500 Einträge hat eine neue Liste, auf der das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für die Arzneimittelversorgung besonders wichtige Wirkstoffe auflistet. Sie soll Behörden helfen, schnell einschätzen zu können, wie relevant Lieferengpässe sind.
Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bekannt gab, führt es ab sofort auf einer Liste die Wirkstoffe auf, „die im Zusammenhang mit der Versorgung der Gesamtbevölkerung als besonders relevant angesehen werden“. Sie soll es Bundesoberbehörden erleichtern, im Falle von Lieferengpässen schnell ermitteln zu können, inwiefern diese eine Versorgungsrelevanz haben. Wichtig sei hierbei die Unterscheidung zwischen Liefer- und Versorgungsengpässen, betont das BfArM: „Denn ein Lieferengpass muss nicht gleichzeitig ein Versorgungsengpass sein, da oftmals alternative Arzneimittel zur Verfügung stehen, durch die die Versorgung der Patientinnen und Patienten weiter sichergestellt werden kann.“
Für die Veröffentlichung der Liste hatte sich kürzlich der Jour Fixe zu Liefer- und Versorgungsengpässen beim BfArM ausgesprochen. „Die Liste enthält Wirkstoffe für verschreibungspflichtige Arzneimittel und beruht maßgeblich auf den Vorschlägen der medizinischen Fachgesellschaften unter Berücksichtigung der WHO-Liste der essenziellen Wirkstoffe“, erklärt die Behörde. Sie werde künftig die Wirkstoffe aufführen, die von den Bundesoberbehörden im Hinblick auf die Versorgungslage einem Monitoring unterzogen werden – und regelmäßig aktualisiert.
Bestehen Alternativen?
Ein besonderes Versorgungsrisiko liege laut BfArM beispielsweise vor, wenn es für das Arzneimittel nur noch einen Zulassungsinhaber oder nur einen Wirkstoffhersteller gibt – und keine therapeutischen Alternativen bestehen. Dieser risikobasierte Ansatz soll es ermöglichen, relevante Problemlagen schnell zu identifizieren und aktiv im Dialog mit den Herstellern Lösungswege anstoßen zu können.
„Bereits in der Vergangenheit hat das BfArM im Sinne der sicheren Patientenversorgung proaktiv dazu beigetragen, mögliche Versorgungslücken frühzeitig zu erkennen und Unterstützung bei der Problemlösung zu leisten“, betont die Behörde selber. So habe sie aktuell im Zusammenhang mit dem Lieferengpass bei Remifentanil den direkten Austausch mit dem Hersteller und der medizinischen Fachgesellschaft angestoßen.
1 Kommentar
Lieferengpässe
von Dr.Diefenbach am 03.05.2017 um 11:59 Uhr
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