Phoenix und Celesio

Pharmahändler stärken Position im Ausland

München - 04.05.2017, 14:15 Uhr

Die Mannheimer Phoenix Group will ihre Marktposition stärken und das Portfolio ausbauen. Deutschen Apothekern ist sie vor allem als Großhändler bekannt. (Foto: dpa)

Die Mannheimer Phoenix Group will ihre Marktposition stärken und das Portfolio ausbauen. Deutschen Apothekern ist sie vor allem als Großhändler bekannt. (Foto: dpa)


Phoenix und Celesio bauen ihre Geschäfte im europäischen Ausland aus – allerdings mit unterschiedlichen Absichten. Während die finnische Phoenix-Tochter Tamro Oy ein Beratungsunternehmen für die Pharma- und Gesundheitsindustrie übernimmt, stärkt Celesio durch eine Akquisition in Belgien seine Marktposition als Pharmagroßhändler.  

Medaffcon Oy – so heißt die finnische Forschungs- und Beratungsfirma, die Tamro Oy, ein Tochterunternehmen des Mannheimer Pharmahändlers Phoenix , übernimmt. Das Consultingunternehmen mit Sitz im finnischen Espoo hat sich auf die Beratung der pharmazeutischen Industrie und von Gesundheitseinrichtungen spezialisiert. Die Firma bietet Dienstleistungen in Bereichen wie Medical Affairs und Marktzugang, aber auch aktuelle Marktdaten an. Mit der Übernahme wollen sich Tamro Oy und Phoenix nach Unternehmensangaben „auch in Finnland zum führenden integrierten Gesundheitsdienstleister entwickeln und Leistungen für die gesamte pharmazeutische Wertschöpfungskette anbieten“. Nach den Worten von Oliver Windholz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Phoenix Group, werde es immer wichtiger, verfügbare Daten zu verwenden, um eine effektivere Gesundheitsversorgung zu erreichen.

Medaffcon wurde 2009 gegründet und erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit 22 Beschäftigten einen Umsatz von 2,5 Millionen Euro. Weitere Details zu der Übernahme, beispielsweise zum Preis, gab Phoenix nicht bekannt.   

Celesio kauft in Belgien zu

Das vom US-Konzern McKesson beherrschte Unternehmen Celesio  stärkt mit einer Übernahme in Belgien hingegen seine Position als Pharmagroßhändler. Die Stuttgarter haben kürzlich die Übernahme von Belmedis, dem belgischen Distributionsgeschäft der französischen Genossenschaft Welcoop, abgeschlossen, nachdem am 20. April die zuständige Wettbewerbsbehörde ihre Zustimmung erteilt hatte. Damit verfügt Celesio nach eigenen Angaben über mehrere Standbeine auf dem belgischen Pharmamarkt – neben dem Distributionsgeschäft Belmedis sind dies der Pre-Wholesaler Cophana und eine Mehrheitsbeteiligung am Einkaufsverband Sofiadis. Im Rahmen der Übernahme sollen mehr als 450 Mitarbeiter von Belmedis und Cophana zu Celesio stoßen.

„Durch die Kombination unserer beiden belgischen Unternehmen können wir das vorhandene Netzwerk für unsere Kunden ausbauen, den Apothekern im Land durch verbesserten Service echten Mehrwert anbieten und für die Pharmahersteller der bevorzugte Partner werden“, sagte Brian S. Tyler, Vorstandsvorsitzender von Celesio. 


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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