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TV-Film über Arzneimittelfälschungen
Filmemacher und BfArM-Chef loben Apotheken
Arzneimittelfälschungen sind auch hierzulande ein großes Problem. Allein 2015 wurden in Deutschland mehr als dreieinhalb Millionen gefälschte Präparate von den Behörden sichergestellt. Der neue Spielfilm „Gift“ von Grimme-Preisträger Daniel Harrich zeigt weltweite, kriminelle Verflechtungen in der „Arzneimittel-Mafia“ auf. Am vergangenen Freitag hatte „Gift“ in einem Berliner Kino Weltpremiere. DAZ.online-Autor Maximilian Wilke war bei der Premiere und der anschließenden Diskussion zugegen.
Die Geschichte klingt beinahe zu schrecklich, um wahr zu sein. Im neuen Fernsehfilm „Gift“ geht es um ein korruptes Netz von indischen und deutschen Pharmaherstellern. Und um ein Geflecht von Forschungseinrichtungen, Interpol und die US-Zulassungsbehörde FDA, die die Machenschaften der Hersteller anscheinend systematisch vertuschen. Und auch wenn es sich beim Film um eine fiktive Story handelt, basiert er dennoch auf Fakten und Ergebnissen jahrelanger Recherchen von Regisseur Daniel Harrich, der vor einigen Jahren bereits die deutsche Waffenindustrie an den Pranger stellte.
In dem Film, der am 17. Mai im Rahmen eines ARD-Themenabends zum Thema gefälschte Arzneimittel im „Ersten“ ausgestrahlt werden soll, gerät ein deutscher Reimporteur ins Visier von Interpol. Der Vorwurf: Handel mit gefälschten Arzneimitteln. Firmenchef Günther Kompalla (Heiner Lauterbach) bestreitet zunächst alle Vorwürfe. Doch Interpol-Agentin Juliette Pribeau (Julia Koschitz) bleibt hartnäckig. Und das, obwohl sie intern starken Gegenwind bekommt. Die renommierte Wissenschaftlerin und Pharmalobbyistin Vera Edwards (Maria Furtwängler) ist selbst in das korrupte Netzwerk verstrickt und versucht mit aller Kraft, Ermittlerin Pribeau an ihrer Arbeit zu hindern.
Nach einer aussichtslosen Krebsdiagnose beschließt Reimporteur Kompalla, sich mit seiner Tochter Kathrin auszusöhnen, die bei einer Hilfsorganisation in Mumbai arbeitet. In Indien angekommen, erlebt er aus nächster Nähe, welche Gefahr von den gefälschten Arzneimitteln ausgeht, die er jahrelang selber vertrieben hat. Denn Tochter Kathrin ist plötzlich schwer erkrankt, und nur dank Kompallas Freundschaft zum Chef einer indischen Pharmafirma bekommt Kathrin ein ungepanschtes Antibiotikum und wird gerettet. Geläutert von dieser Erfahrung beschließt Kompalla, bei Interpol auszupacken. Zwar stirbt der Firmenchef kurze Zeit später an den Folgen eines Herzinfarktes, jedoch gelingt es Ermittlerin Pribeau, sein vorher abgelegtes Videogeständnis sicherzustellen. Allerdings siegt im Film am Ende nicht die Gerechtigkeit, sondern die Übermacht der Pharmalobbyisten. Denn die zuvor geschasste Wissenschaftlerin Vera Edwards tritt ihre neue Position an renommierter Stelle an...
1 Kommentar
Das passt zur Forderung des BDA und der FDP
von Jochen Ebel am 09.05.2017 um 8:04 Uhr
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