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Pharmacon Meran 2017
Durchfall bei der Krebstherapie: Ist Loperamid immer die beste Wahl?
Woran denken Sie, wenn Sie nach Supportivtherapien bei Zytostatika gefragt werden? Antiemese? Höchstwahrscheinlich. Doch viele Tumorpatienten leiden auch an schweren Durchfällen, was in der begleitenden Therapie oft vergessen wird. Beim Pharmacon in Meran legt Krankenhausapotheker Lars Gubelt den Fokus auf Diarrhoen unter Zytoralia.
Knapp 50 Prozent der Patienten, die sich einer oralen Therapie mit Capecitabin und Irinotecan unterziehen, leiden an schweren Durchfällen. Gerade im niedergelassenen Bereich seien Diarrhöen als Nebenwirkung einer zytostatischen Therapie noch nicht ausreichend angekommen und umgesetzt, beobachtet Lars Gubelt, Apotheker des St.-Johannes-Hospitals in Dortmund.
Und der niedergelassene Bereich spielt mittlerweile durchaus eine Rolle bei der Versorgung von Tumorpatienten. Waren zytostatische Therapien lange Zeit fast ausschließlich in Kliniken konzentriert, wächst das Portfolio peroral verfügbarer Wirkstoffe – Capecitabin oder Tyrosinkinase-Inhibitoren wie Afatinib und Lapatinib sind nur einige Beispiele. Was bedeutet das? Die Patienten bekommen diese Zytoralia im niedergelassenen Bereich verordnet – und holen ihre onkologischen Arzneimittel in öffentlichen Apotheken. Für die öffentliche Apotheke heißt das: Sie hat es plötzlich mit Patienten und Therapieregimen zu tun, mit denen Offizinapotheker bis vor einigen Jahren kaum Berührungspunkte hatten. Und gerade bei Tumortherapien spielt das Supportivmanagement eine zentrale Rolle für den Erfolg der Therapie.
Supportivtherapie: Diarrhö meist vergessen
Sei eine supportive Antiemese mittlerweile recht gut umgesetzt, sieht Gubelt noch deutlichen Aufklärungsbedarf beim Auftreten von Diarrhöen. „Warum geben wir den Patienten nicht gleich eine Packung Loperamid mit?“, fragt der Klinikapotheker.
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