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Apothekerkammer Westfalen-Lippe
Ein neuer Pharmazie-Standort für NRW?
Um den Bedarf an Apothekern in Nordrhein-Westfalen auch in Zukunft zu decken, spricht sich die Kammerversammlung in Westfalen-Lippe für einen weiteren Pharmazie-Standort aus. Über eine entsprechende Resolution an die zukünftige Landesregierung wurde am heutigen Mittwoch in Münster abgestimmt. Sie enthält zudem eine Forderung zur PTA-Ausbildung und zur Weiterverfolgung des Rx-Versandverbots.
In Nordrhein-Westfalen kann man derzeit an drei Standorten Pharmazie studieren. In Nordrhein sind das die Universitäten Bonn und Düsseldorf, in Westfalen-Lippe ist das die Universität Münster. Die Kammerversammlung in Westfalen-Lippe hat nun mittels einer Resolution die zukünftige Landesregierung aufgefordert, die Weichen für ein zusätzliches pharmazeutisches Institut zu stellen. Auf einen Standort legte man sich nicht fest. Ins Spiel gebracht wurde Bielefeld, aber auch Bochum sei eine Option, hieß es. Begründet wurde das Ansinnen damit, dass der Bedarf an Apothekern in Zeiten des demographischen Wandels wachse. Kammerpräsidentin Overwiening hatte zuvor in ihrer Begrüßungsrede dargelegt, dass die Zahl der Apotheken zwar sinke, die Zahl der Beschäftigten in öffentlichen Apotheken aber zugenommen habe.
Um die Sicherung dieser wohnortnahen Arbeitsplätze geht es dann in einem weiteren Punkt der Resolution. Denn allein in Westfalen-Lippe seien 16.000 Apothekenmitarbeiter durch das EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung gefährdet, heißt es in dem Text. Daher fordert die Kammerversammlung die zukünftige Landesregierung auf, die Linie ihre Vorgänger weiter zu verfolgen und das von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) geforderte Rx-Versandverbot zu unterstützen. Man erwarte von einer neuen Landesregierung, dass sie diese grundsätzliche Positionierung beibehalte, schreibt die Kammer in der Resolution. Die wohnortnahen Apotheken in Westfalen-Lippe garantierten eine umfassende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln. Dazu benötige man keinen Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln, der die gewachsenen Strukturen zerstört um dann später mit dem eigenen Geschäftsmodell die Versorgung wieder herzustellen.
Die Resolution enthält zudem einen Appell an die Landesregierung, sich für eine zukunftsfähige Ausrichtung der PTA-Schulen einzusetzen. Grundvoraussetzung dafür sei es, die Zuständigkeit für die Ausbildung vom Gesundheits- zum Schulministerium zu verlagern, heißt es in dem Text. Außerdem solle in Zukunft die PTA-Ausbildung für die Schüler gebührenfrei sein. Auch hierzu hatte sich Präsidentin Overwiening in ihrer Begrüßung geäußert. Man sei grundsätzlich sehr zufrieden mit den ergriffenen Maßnahmen. Zur Erklärung: In Westfalen-Lippe werden die PTA-Schulen von der Kammer bezuschusst und somit über die Beiträge mitfinanziert. Laut Overwiening sind die Schülerzahlen gestiegen, der Trägerverein, der das operative Geschäft führt, habe 2015 und 2016 Überschüsse erzielt und das Schulgeld für den älteren Jahrgang solle demnächst gesenkt werden. Dennoch müsse die Ausbildung langfristig auf gesunde Füße gestellt werden. Dazu bedarf es nach Ansicht von Overwiening der geforderten Maßnahmen. Die Delegierten stimmten der Resolution ohne Gegenstimme zu.
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