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Linken-Wahlprogramm
Apothekenketten verhindern, Rabattverträge abschaffen, Pharmaindustrie kontrollieren
Am heutigen Freitag startet in Hannover der Parteitag der Linken. Die Delegierten der Partei wollen unter anderem ihr Wahlprogramm für die Bundestagswahl verabschieden. Im Leitantrag enthalten: Ein ausdrückliches Bekenntnis zur Apotheke vor Ort und eine ebenso ausdrückliche Ablehnung von Apothekenketten und dem Versandhandel.
In diesen Wochen zurren die Parteien als Vorbereitung auf die Bundestagswahl am 24. September ihre Wahlprogramme fest. Bereits vor einigen Wochen verabschiedete der FDP-Parteitag das Programm der Delegierten, bei der SPD gibt es inzwischen einen Entwurf, die AfD hatte schon vor Wochen ihre Positionen bekanntgegeben. Mitte Juni treffen sich die Grünen, um ihr Programm zu beschließen. Ende Juni folgen dann die Beschlüsse der Delegierten von CDU/CSU sowie der SPD.
An diesem Wochenende steht jedoch zunächst der Parteitag der Linken in Hannover an. Schon im Oktober hatte die Partei einen lang angelegten, interaktiven Prozess in Gang gesetzt, um möglichst viele Mitglieder in die Erstellung des Programmes einzubinden. Im Herbst standen in einzelnen Regionen zunächst Versammlungen statt, auf denen die Eckpfeiler der Positionierungen diskutiert wurden. Aus diesen Vorschlägen präsentierten die Parteivorsitzenden im Januar einen ersten Entwurf. Anschließend wurden „Themen-Websites“ online geschaltet, auf denen die Mitglieder ihre Wünsche zu den einzelnen Politikfeldern mitteilen konnten. Es folgten weitere Regionalkonferenzen, im April schließlich beschloss der Parteivorstand den Leitantrag des Programms, den der Parteitag am kommenden Wochenende nun beschließen soll.
Linke: Gesundheit geht vor Wettbewerb!
Im Gegensatz zu den anderen „großen“ Parteien beschäftigt sich das Linken-Programm mit einigen wichtigen und aktuellen Fragen des Apothekenmarktes. Im Abschnitt zur ambulanten Versorgung heißt es zunächst, dass unter anderem die Versorgung mit Apotheken „gerade auch im ländlichen Raum und in benachteiligten Regionen gewährleistet werden“ müsse. Und weiter: „Sie muss wohnortnah erfolgen, zum Beispiel über integrierte Lösungen wie Versorgungszentren, Hebammenstützpunkte und Kooperationen."
Mit großem Interesse dürften die Apotheker das Kapitel „Gesundheitsförderung statt Wettbewerbsdruck“ lesen. Dort heißt es: „Wir wollen den Wettbewerb zwischen und innerhalb der Krankenkassen, Ärzteschaft, Krankenhauslandschaft und Apotheken zurückdrängen. Die Versorgungsfunktion, die ihnen im Gemeinwohlinteresse per Gesetz zugeteilt wurde, muss wieder in den Mittelpunkt rücken.“ Einen Absatz weiter fordern die Linken: „Rabattverträge, Kassen-Ausschreibungen zum Beispiel bei Hilfsmitteln und viele andere Selektivverträge wollen wir abschaffen. Sie sind intransparent und gefährden die Versorgungsqualität sowie die Anbietervielfalt.“
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