DocMorris-Mutterkonzern

Zur Rose erwartet „Strukturbereinigung“ in Deutschland

Berlin - 09.06.2017, 12:00 Uhr

OTC-Versender kaufen: Die Schweizer Zur Rose-Gruppe will eigenen Angaben zufolge in Deutschland wachsen und dazu eine weitere Versandapotheke kaufen. (Foto: dpa)

OTC-Versender kaufen: Die Schweizer Zur Rose-Gruppe will eigenen Angaben zufolge in Deutschland wachsen und dazu eine weitere Versandapotheke kaufen. (Foto: dpa)


Die Schweizer Zur Rose-Gruppe will ihr Deutschlandgeschäft ausbauen und beabsichtigt das OTC-Geschäft einer deutschen Versandapotheke zu übernehmen. Dadurch soll der Umsatz hierzulande um mehr als zehn Prozent gesteigert werden. Und: Die teure PR-Kampagne für DocMorris nach dem EuGH-Urteil will der Konzern fortsetzen.

Der Schweizer Pharmahandelskonzern Zur Rose macht Ernst mit seiner Expansionspolitik und hat in einer Pressemitteilung angekündigt, in Deutschland eine auf rezeptfreie Arzneimittel fokussierte Versandapotheke übernehmen zu wollen. Eine entsprechende Absichtserklärung mit dem Eigentümer „im Hinblick auf die Übernahme seines Geschäftsbetriebs“ sei bereits unterzeichnet worden. Um welche Versandapotheke es dabei geht, wollte der Konzern nicht mitteilen. Durch die Akquisition erwartet Zur Rose eine Steigerung des Umsatzes im Deutschlandgeschäft um mehr als zehn Prozent.

Bislang ist Zur Rose vor allem mit ihrer Online-Apotheke Doc Morris auf dem deutschen Markt vertreten. Daneben betreibt das Unternehmen in Halle/Saale ein Logistikzentrum namens Rose Pharma GmbH. Nach Angaben von Zur Rose erzielte DocMorris im April und Mai 2017 „ein vergleichbar hohes Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum“, wobei sich insbesondere der Umsatz im Bereich der rezeptpflichtigen Medikamente weiter erhöht habe. Für 2016 hatte DocMorris für Deutschland einen Erlös in Höhe von 361 Millionen Schweizer Franken beziehungsweise 331 Millionen Euro kommuniziert.

Mit der geplanten Übernahme will sich zur Rose nach eigenen Angaben auf die ihrer Meinung nach bevorstehende Strukturbereinigung im deutschen Apothekenmarkt positionieren. Dabei werde es unter anderem zu einer Konsolidierung im Bereich des Versandhandels von Arzneimitteln kommen. Die Zur-Rose-Gruppe wolle eine aktive Rolle bei dieser Marktkonsolidierung einnehmen und habe deshalb die Übernahme des Arzneimittel-Versandhändlers initiiert. Die Vertragsunterzeichnung werde für das dritte Quartal 2017 angestrebt.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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