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USA
Wissenschaftler kritisieren Praxis schneller Zulassungen
Durch beschleunigte Zulassungsprogramme sollen neue Arzneimittel schneller beim Patienten ankommen. Doch eine neue Auswertung identifiziert „erhebliche Schwachstellen“ bei den Studien zu Arzneimitteln, die unter den vereinfachten Bedingungen eingereicht werden.
Wissenschaftler von der „London School of Economics“ (LSE) bemängeln zusammen mit US-amerikanischen Kollegen der University of Pennsylvania und der Universität Stanford, dass aufgrund schneller Zulassungsverfahren in vielen Fällen Arzneimittel auf den Markt kämen, für die es keine ausreichende Evidenz gebe. Mit beschleunigten Verfahren sollen insbesondere Arzneimittel für Erkrankungen, für die es keine Therapieoptionen gibt, möglichst rasch beim Patienten zur Anwendung kommen. Wenn die Arzneimittel begründete Aussichten haben, klinisch wertvoll zu sein, werden die Zulassungsanforderungen für sie abgesenkt.
Die Wissenschaftler haben für ihre Studie, die nun im Fachblatt „The Milbank Quarterly“ erschien, aus den Jahren 2000 bis 2013 insgesamt 37 beschleunigte Arzneimittelzulassungen der FDA analysiert. Hierzu werteten sie systematisch mehr als 7000 klinische Studien an mehr als 1,2 Millionen Probanden aus. Von den Studien bezogen sich jedoch nur 906 auf die spätere Zulassung – und mit 45 Prozent untersuchte weniger als jede zweite dieser klinischen Studien tatsächlich die Wirksamkeit der Arzneimittel, schreiben die Forscher.
Der Gesundheitspolitikforscher Huseyin Naci von der LSE kritisierte außerdem in einer Pressemitteilung, dass die beschleunigten Zulassungen der FDA es erlauben, „anstelle klinisch relevanter Ergebnisse“ nur aufgrund von Surrogatparametern Arzneimittel auf den Markt zu bringen. „Die am Ende für die Arzneimittel zusammengetragene Evidenz hat erhebliche Schwachstellen und ist ungeeignet, die Informationsbedürfnisse von Patienten und Ärzten zu befriedigen“, betont Naci.
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