Wahlprogramm der Union

AVWL begrüßt Wiederbelebung des Rx-Versandverbots

Münster - 04.07.2017, 11:20 Uhr

Bereits auf der Mitgliederversammlung im November hatte der Verband das Rx-Versandverbot gefordert. (Foto: AVWL)

Bereits auf der Mitgliederversammlung im November hatte der Verband das Rx-Versandverbot gefordert. (Foto: AVWL)


Einen Tag nach Verabschiedung des Wahlprogramms der CDU und CSU für die Bundestagswahl erklärt der Apothekerverband Westfalen-Lippe, dieses sei für eine Vor-Ort-Versorgung mit Arzneimitteln „konsequent“. Mit Podiumsdiskussionen wie auch direkten Gesprächen will der Verband das Thema im Wahlkampf auf der Tagesordnung halten.

Am gestrigen Montag hielten CDU und CSU eine positive Überraschung für Vor-Ort-Apotheker parat: In ihrem Regierungsprogramm für die kommende Bundestagswahl kündigten sie an, in der nächsten Legislaturperiode das bislang gescheiterte Rx-Versandverbot doch noch umzusetzen. „Wir garantieren eine gute ärztliche Versorgung im ländlichen Raum“, heißt es. „Die Versorgung durch ein ortsnahes Apothekenangebot werden wir sichern, indem wir den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln verbieten.“

Die westfälisch-lippischen Apotheken sähen angesichts dieser Ankündigung nun „weiterhin gute Chancen für ein Versandverbot verschreibungspflichtiger Arzneimittel“, erklärte der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) in einer Pressemitteilung. Der AVWL-Vorsitzende Klaus Michels betonte, die Bestätigung der Position der Unionsparteien sei „konsequent“ für eine zuverlässige örtliche Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten.

„CDU und CSU sprechen sich damit unmissverständlich für die Apotheke vor Ort aus“, erklärte er. „Wir sind daher zuversichtlich, dass das Rx-Versandverbot in der nächsten Legislaturperiode des Bundestages wieder auf den Tisch kommt unter der Voraussetzung, dass die Union nach der Bundestagswahl am 24. September weiter an der Regierung beteiligt sein wird.“

Michels kündigte an, der Verband werde sich mit den Gefahren für die örtlichen Apotheken in den kommenden Wochen verstärkt befassen. Konkret seien zahlreiche Veranstaltungen wie beispielsweise Podiumsdiskussionen geplant – oder auch direkte Gespräche mit Politikern, erklärte ein Pressesprecher auf Nachfrage. So wolle der Verband darauf aufmerksam machen, dass die Themen Rx-Boni und Versandhandel mit erheblichen Risiken für die Arzneimittelversorgung verbunden sein können. 


Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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