Bundestags-Wahlprogramm

ABDA zählt auf CDU und CSU

Berlin - 05.07.2017, 07:00 Uhr

Gute Chancen: Aus Sicht von ABDA-Präsident Friedemann Schmidt bestehen nun gute Chancen darauf, dass das Rx-Versandverbot in der nächsten Legislaturperiode umgesetzt wird. (Foto: Schelbert)

Gute Chancen: Aus Sicht von ABDA-Präsident Friedemann Schmidt bestehen nun gute Chancen darauf, dass das Rx-Versandverbot in der nächsten Legislaturperiode umgesetzt wird. (Foto: Schelbert)


Der ABDA zufolge bestehen „gute Chancen“ darauf, dass das Rx-Versandverbot von der nächsten Bundesregierung auf den Weg gebracht wird. In einem von der ABDA selbst produzierten Radio-O-Ton sagt Präsident Friedemann Schmidt, dass sich die ABDA darüber freue, dass CDU und CSU das Verbot in ihr Wahlprogramm aufgenommen haben.

Seit dem gestrigen Montag liegen die Bundestags-Wahlprogramme aller „großen“ Parteien vor. Aus Sicht der Apotheker dürfte es am wichtigsten sein, dass sowohl CDU/CSU als auch die Linke sich dafür aussprechen, den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln als Reaktion auf das EuGH-Urteil zu verbieten. In den Programmen der anderen Parteien kommen die Apotheker nur am Rande vor – mit Ausnahme der FDP. Die Liberalen fordern weitgehende Liberalisierungen im Apothekenmarkt.

In einem selbst produzierten Radio-O-Ton der ABDA erklärt Friedemann Schmidt, dass die ABDA die Aussagen im Unions-Wahlprogramm begrüßen. Wörtlich sagt er: „Wir freuen uns darüber, dass die CDU und die CSU das Rx-Versandverbot in ihr gemeinsames Wahlprogramm aufgenommen haben.“ In den vergangenen Monaten hatten ABDA und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) in Sachen Arzneimittel-Versandhandel zusammengehalten: Gröhe blieb bei seiner Forderung nach einem Verbot, legte einen Gesetzentwurf vor, verteidigte diesen bis in den Koalitionsausschuss hinein und spricht sich noch heute dafür aus.

In seinem O-Ton betont Schmidt daher erneut, wie nahe die ABDA den Forderungen der Union derzeit steht. „Das zeigt einmal mehr die Verlässlichkeit und auf der anderen Seite das Interesse, das Minister Gröhe und die Fraktion haben an der Sicherung einer flächendeckenden Arzneimittelversorgung überall in Deutschland“, so der ABDA-Präsident.

Politisch gesehen hat sich allerdings nicht viel verändert: Bis auf die Linke hat keine andere Partei das Verbot in ihr Wahlprogramm aufgenommen. Und eine Koalition zwischen Linken und Union ist schwer vorstellbar bis unrealistisch. Trotz dieser Konstellation bewertet Schmidt die Chancen auf eine tatsächliche Umsetzung des Rx-Versandverbotes in der nächsten Legislaturperiode weiterhin als gut.

Der ABDA-Präsident erklärte: „Wenn man sich die aktuellen Meinungsumfragen anschaut, dann sieht man, dass damit nun gute Voraussetzungen gegeben sind dafür, dass dieses Thema Gegenstand von Koalitionsverhandlungen nach der Wahl sein wird und dass auch gute Chancen darauf bestehen, dass es von einer neuen Bundesregierung schnell umgesetzt werden wird.“


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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5 Kommentare

Da fällt mir nur eins ein

von Rolf Jägers am 05.07.2017 um 21:29 Uhr

Hahaha
:(

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Falsche Botschaft

von Reinhard Rodiger am 05.07.2017 um 12:04 Uhr

Statt Offensivsignale und Kontern von Angriffen nur politisches Anbiedern und Verschiebung der eigentlichen Probleme auf die eigene Klientel.
Es ist anderes nötig als Höflichkeitsadressen.Wo bleiben die öffentlichkeitswirksamen Massnahmen?
Es ist ein Trauerspiel,wie durch falsche Botschaften jede Perspektive verschattet wird.Es ist längst nicht so hoffnungsfroh wie suggeriert.Es ist nur Resignation zu spüren.
Das ist zuwenig.

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Friedemanns Hoffnung

von Heiko Barz am 05.07.2017 um 11:43 Uhr

Natürlich ist Friedemann glücklich, dass sich CDU/CSU für das RXVV in der nächsten Legislaturperiode einsetzen will.
Vertrauen ehrt, aber bei Politikern?
Wenn der mögliche Partner : fdp nur ja sagt zur Koalition mit der Bedingung der kompletten Liberalisierung des Arzneimittelmarktes, ohne das Wohl der Patienten weiter zu verfolgen, dann werden wir sehen, was Worte allein wert sind.
Jetzt müßte die ABDA aktiv werden. zB. :
In jeder Apotheke müßten Plakate mit Wahl Emfehlungen aushängen, die inhaltlich klarmachen, welche Parteien unser noch fast gesundes Gesunheitssystem endgültig zum Profit führender Großkonzerne an die Wand fahren wollen, und letztlich dem massiv zu schaden, um den es im Grunde eigentlich geht, : den PATIENTEN.
Ja, Herr ABDA Vorsitzender, Sie gehen nur dann an die Öffentlichkeit, wenn Andere Ihnen den Ball so vorlegen, dass Sie sicher zum Torschuß kommen. Also ist nur der Vorlagengeber für Sie interessant. Immer von der Leistung Anderer zu profitieren, ist und bleibt nun mal eine sehr fragile Führungsposition.
Mittlerweile glaube ich, dass Sie sich und ihre Mannschaft auf dem Feld des politischen Handelns schon vor dem Anpfiff auf verlorenem Posten sehen. Und dieses wissend, laufen Sie erst gar nicht auf.
Haben sie eigentlich noch im Hinterkopf, Herr Vorsitzender, dass Sie für diesen unseren Kampf von uns bezahlt werden?

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Die ABDA lernt nichts dazu

von Karl Friedrich Müller am 05.07.2017 um 11:05 Uhr

Pure Hoffnung.
Ich kann meine Gefühle und Gedanken dazu kaum formulieren.
GKV und KK ziehen aggressivste über uns her - mit Plänen für die Zukunft ohne Apotheken vor Ort.
Schäuble ist mal zumindest einer, mit dem Rx Versandverbot nicht zu machen ist.
Dann: Welcher Koaltionspartner? Egal, ob FDP oder SPD, nicht machbar.
Die ABDA steckt den Kopf in den Sand und tut immer noch nichts, obwohl die Hütte lichterloh brennt.
Bin fassungslos.
Weg mit Schmidt und Co!

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AW: Die ABDA lernt nichts dazu

von Frank ebert am 05.07.2017 um 11:10 Uhr

Für diese Forderung werde ich schon lange gelöscht, weil oft etwas schärfer formuliert.

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