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Projekt an Uni-Klinik Heidelberg
Fehlerfreie Rezepte verbessern die Patientensicherheit
Wie schaffen es Apotheker, verordnenden Ärzten die Tücken der Rezeptausstellung näherzubringen? Ein interprofessionelles Team am Universitätsklinikum Heidelberg um die Apothekerinnen Dr. Hanna Seidling und Christine Faller stellte sich dieser Aufgabe. Ihre These: Ärztlicherseits ordentlich ausgestellte Rezepte verbessern die Patientensicherheit. Tatsächlich gelang dem Team, dies zu verifizieren. DAZ.online hat mit den Forscherinnen gesprochen.
Die Idee entstand bereits vor einigen Jahren. „Einige Apotheker des Universitätsklinikums – allen voran Christine Faller – haben neben ihrer Tätigkeit im Krankenhaus auch einen Anker im niedergelassenen Bereich“, erklärt Dr. Hanna Seidling, Apothekerin am Universitätsklinikum in Heidelberg. Probleme, die sich aus von Krankenhausärzten ausgestellten Rezepte ergeben können, erleben die Pharmazeuten in der Offizin somit selbst hautnah: Die Rezepte sind unvollständig, unleserlich, missverständlich. Wie lässt sich die Qualität ärztlicher Verordnungen verbessern? Und wie trägt das zur Patientensicherheit bei?
Neun Minuten bis vier Tage dauert die ärztliche Rücksprache
Das untersuchte in den letzten fünf Jahren ein interdisziplinäres Projektteam des Universitätsklinikums um Seidling und Faller. Dafür wurden alle Beteiligten im Rezeptschreibeprozess miteinander vernetzt – die Mitarbeiter in den Ambulanzen, das Zentrum für Informations- und Medizintechnik, die EDV-Betreuer und die Klinikapotheke. Entscheidend für die Umsetzung des Projektes waren auch Beschlüsse des Klinikvorstandes: Dieser räumte dem Vorhaben hohe Priorität ein und ermöglichte die Einrichtung einer zentralen Koordinationsstelle, dem „Rezeptmonitor“.
Für eine sichere Patientenversorgung sei ein möglichst reibungsloser Prozess bei der Arzneimittelbereitstellung zuträglich, erklärt Seidling. „Ein primäres Problem, das wir betrachtet haben, ist die zeitliche Verzögerung bei der Versorgung der Patienten“. Die Erfahrung der Klinikapothekerin: Hier hilft es bereits enorm, wenn keine Rückfragen zum Rezept mehr notwendig sind, bei denen die Apotheker möglicherweise über die Krankenhausleitstelle den Arzt finden müssen, der tags zuvor das Rezept ausgestellt hatte – und der dann vielleicht gerade nicht im Dienst ist. „Formale Fehler in der Apotheke kosten Zeit“, betont Faller. Neun Minuten seien es im Durchschnitt, im Einzelfall könne es auch schon einmal vier Tage dauern, bis das Problem gelöst ist. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen aufgrund fehlerhafter Medikation oder Verordnung hat das Universitätsklinikum im Zuge dieses Projekts zur Patientensicherheit nicht standardmäßig erhoben.
1 Kommentar
Fehler abstellen
von Karl Friedrich Müller am 08.07.2017 um 16:56 Uhr
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