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3000 Apotheker haben sich schriftlich bei den Pharmakonzernen Zentiva und Sanofi beschwert. Der Grund sind die anhaltenden Lieferengpässe von Zentiva-Arzneimitteln. Und die Aktion scheint Wirkung zu zeigen. Laut dem Essener Großhändler Noweda, der die Apotheken dabei unterstützt hatte, soll sich die Belieferungsquote zwischenzeitlich deutlich verbessert haben.
Die Firma Sanofi, beziehungsweise deren Tochter Zentiva, ist Rabattpartner vieler Krankenkassen bei gängigen Wirkstoffen, häufig der einzige. Allerdings war Zentiva im Jahr 2016 die Firma mit den meisten nicht lieferfähigen Packungen – zumindest was den Großhändler Noweda betrifft. So war beispielsweise das Analgetikum Metamizol im Herbst 2016 über Wochen nicht lieferbar. Das Präparat war zu diesem Zeitpunkt Rabattartikel der Barmer GEK, der DAK Gesundheit, der KKH, AOK und vieler BKKen – Kassen, die gemeinsam etwa 60 Millionen Versicherte haben. Und das war offensichtlich nicht der einzige Engpass. So sollen bei der Noweda im April 2017 nur noch rund 35 Prozent der bestellten Mengen ausgeliefert worden sein. Daher protestierten über 3000 Apotheken mit Unterstützung der Apothekergenossenschaft schriftlich in den Konzernzentralen von Zentiva und Sanofi in Berlin und Paris.
„Wenn Hersteller wie Zentiva in einem solchen Ausmaß ihrer Verantwortung nicht gerecht werden, den pharmazeutischen Großhandel mit ausreichenden Mengen zu beliefern, kann das für Apotheken und deren Patientinnen und Patienten weitreichende Folgen haben“, erklärt Michael P. Kuck, Vorstandsvorsitzender der Noweda.
Lieferquote ist besser, aber nicht gut
Laut Noweda zeigen die ausdauernden Proteste der Apotheken aber inzwischen Wirkung. So habe sich die Belieferungsquote zwischenzeitlich deutlich verbessert, heißt es. „Es ist in solchen Fällen wichtig, dass Apotheken zusammenstehen und dem Hersteller deutlich machen, dass es so nicht geht. Die Stimme eines einzelnen Apothekers mag vielleicht weniger gehört werden, aber kein Hersteller kann sich entziehen, wenn eine große Zahl von Apotheken ihre Unzufriedenheit bekundet. Gemeinsam können Apotheken viel bewegen. Das zeigt sich auch am Beispiel von Zentiva“, so Kuck.
Natürlich sei man auch mit der augenblicklichen Lieferquote keineswegs zufrieden. Nach wie vor werden nicht alle Bestellungen beliefert, klagt der Noweda-Chef. Man werde werden die weitere Entwicklung intensiv beobachten. Beim genossenschaftlichen Großhändler hofft man nun, dass Zentiva nach diesem Warnschuss daran setzt, die Lieferfähigkeit weiter zu verbessern. Abgesehen von den Bedürfnissen der Apotheken und Patienten gibt es noch einen weiteren Grund, warum man bei der Noweda glaubt, dass sich die Situation verbessern wird: Schließlich seien auch die Krankenkassen bei der Vergabe von Rabattvertragslosen gehalten, die Zuverlässigkeit der bietenden Hersteller nicht außer Acht zu lassen.
1 Kommentar
Lager kostet Geld ! Nur billig zählt bei GKV
von ratatosk am 11.07.2017 um 18:16 Uhr
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