Pharmabranche

Merck will 200 Arbeitsplätze abbauen

Berlin - 13.07.2017, 11:00 Uhr

Merck will effizienter werden und Kapazitäten bündeln - das wird Arbeitsplätze kosten. (Logo: Merck)

Merck will effizienter werden und Kapazitäten bündeln - das wird Arbeitsplätze kosten. (Logo: Merck)


Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA will sein Life-Science-Geschäft, das unter anderem die biopharmazeutische Produktion umfasst, effizienter aufstellen. Dazu sollen in den nächsten fünf Jahren 200 Stellen an deutschen Standorten abgebaut werden.

Merck will sein derzeitiges Produktionsnetzwerk in Westeuropa für das Life-Science-Geschäft weiterentwickeln, operativ stärken und effizienter machen. So soll die manuelle Abfüllung und Distribution von nicht-regulierten Laborchemikalien und Reagenzien an den Standorten in Darmstadt (Hessen), Steinheim (Baden-Württemberg), Hohenbrunn (Bayern) und Buchs (Schweiz) in einem zentralen Kompetenzzentrum in Schnelldorf (Bayern) gebündelt werden. Unter anderem für den Auf- und Ausbau der Anlagen in Schnelldorf investiert Merck eigenen Angaben zufolge rund 90 Millionen Euro. Zudem würden die Standorte in Darmstadt, Buchs und Molsheim (Frankreich) weiterentwickelt. Der bestehende Standort in Hamburg soll seinen Betrieb unverändert fortführen.

Der Betrieb an den Standorten Steinheim, Eppelheim (Baden-Württemberg), Hohenbrunn und Berlin soll hingegen verlagert und im Laufe der Jahre 2019 bis 2022 schrittweise eingestellt werden. In der Summe fallen damit an den genannten Standorten bis 2022 insgesamt rund 200 Arbeitsplätze weg.

Udit Batra, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und CEO des Unternehmensbereichs Life Science, ist überzeugt: „Mit einer zentralisierten Abfüllung und Distribution kleinerer Produktmengen werden wir noch schneller auf Kundenanfragen eingehen können. Damit folgen wir einem Erfolgsmodell unserer Akquisition Sigma-Aldrich, das in Nordamerika bereits mit positiven Resultaten überzeugt hat.“

Das Life-Science-Geschäft von Merck, das unter anderem die Arzneimittelforschung und die biopharmazeutische Produktion umfasst, verfügt seit der Übernahme von Sigma-Aldrich im Jahr 2015 über insgesamt 65 Produktionsstandorte und 130 Distributionszentren weltweit. In diesen sind über 19.000 Mitarbeiter in 66 Ländern beschäftigt.

Die Gewerkschaft IG BCE kritisierte das angekündigte Vorgehen. „Die Standorte arbeiten durchweg erfolgreich“, hieß es in einer Mitteilung. Die Entscheidung sei bei den betroffenen Betriebsräten auf Unverständnis gestoßen. Sie wollten für den Erhalt der Standorte kämpfen.


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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