Hepatitis A und Typhus

Was tun, wenn Impfstoffe nicht lieferbar sind?

Langen / Stuttgart - 13.07.2017, 15:30 Uhr

Für die Reise gegen Typhus und Hepatitis A impfen? Viatim und Hepatyrix sind nicht lieferbar. (Foto: eyetronic / Fotolia)

Für die Reise gegen Typhus und Hepatitis A impfen? Viatim und Hepatyrix sind nicht lieferbar. (Foto: eyetronic / Fotolia)


„Viatim und Hepatyrix: Typhus- und Hepatitis-A-Kombinationsimpfstoffe; voraussichtlich lieferbar ab Oktober 2017 beziehungsweise Ende 2017“, heißt es beim Paul-Ehrlich-Institut zu Lieferengpässen. Eine Herausforderung für Apotheker, insbesondere während der Reisezeit. Welche Alternativen gibt es zur Reiseimpfung gegen Typhus und Hepatitis A? Das PEI weiß Rat – und DAZ.online hat nachgefragt.

Es sind keine Standardimpfungen, die Impfungen gegen die Infektionskrankheiten Hepatitis A und Typhus. Dennoch empfiehlt unter anderem das Auswärtige Amt einen Schutz gegen Hepatitis A und Typhus für Reisen in bestimmte Länder. Doch nicht immer können Apotheken diese Empfehlung prompt und leicht umsetzen – der Grund: Lieferengpässe bei Impfstoffen. Die Situation gestaltet sich folglich meist so: Der Patient steht mit seinem grünen Rezept erwartungsvoll und voll Vorfreude auf seine Reise in der Apotheke. Kein Liefertermin für die reisemedizinische Impfung, dafür ist aber der Abflug bestimmt bereits fix gebucht. Was tun? Für Apotheker ist dies meist der Startschuss für unzählige Telefonate mit dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI), dem Arzt und intensiver Eigenrecherche zu alternativen Versorgungsmöglichkeiten des Patienten.

Handlungsempfehlung des PEI bei Impfstoff-Engpass

Das Paul-Ehrlich-Institut hat auf die desolate Lieferfähigkeitssituation bei Impfstoffen reagiert und erstellt regelmäßig aktuelle Handlungsempfehlungen für Apotheker und Ärzte im Fall der Nichtverfügbarkeit. Auf welche Impfstoffe kann man ausweichen? Nun hat es auch für den aktuellen Lieferengpass von Viatim® und Hepatyrix® Empfehlungen abgegeben: „Bei gleichzeitiger Impfindikation gegen Typhus und Hepatitis A sollte die Immunisierung gleichzeitig mit einem Typhus-Impfstoff sowie mit einem Hepatitis-A-Impfstoff durchgeführt werden beziehungsweise begonnen werden“.

Heißt: Anstelle der Fixkombination werden jeweils die monovalenten Impfstoffe appliziert. Was direkt die nächste Frage aufwirft: Welche monovalenten Impfstoffe gegen Typhus-Infektion gibt es, und welche stehen zum Schutz vor Infektionen mit Hepatitis-A-Viren zur Verfügung? Und sind diese überhaupt lieferbar? DAZ.online hat sich informiert und beim Paul-Ehrlich-Institut nachgefragt.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Das Problem Impfstoff-Lieferengpässe wartet seit Jahren auf eine Lösung

Globalisierung, Monopolisierung, Rabattverträge

Typhim Vi mit englisch/französisch/spanischer Beschriftung

Reisemedizin – Lieferschwierigkeiten bei Typhus-Impfstoff

Das Paul-Ehrlich-Institut analysierte die Lieferengpässe bei Reiseimpfstoffen

Wie lange bleibt der Kühlschrank leer?

Zur Problematik der Lieferengpässe bei Impfstoffen

Temporarily not available

Qual der Wahl zwischen Über- und Unterdosierung bei Undichtigkeiten

Spritzen mit Leck

Reiseimpfungen gehören zur Reiseplanung dazu

Welcome to the jungle!

Typhus tritt vor allem unter schlechten Hygienebedingungen auf

Krank durch schmutziges Wasser

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.