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England
Homöopathie, Trimipramin und retardiertes Doxazosin nicht mehr auf Rezept
Der englische Gesundheitsdienst NHS will seine Arzneimittelausgaben stark verringern. Um umgerechnet etwa 211 Millionen Euro einzusparen, sollen künftig mehrere Rx-Arzneimittel, zum Beispiel Antidepressiva und Schmerzmittel von der Erstattung ausgeschlossen werden. Aber auch Homöopathika, Phytopharmaka und glutenfreie Nahrung gibt es bald nicht mehr auf Kassenkosten.
Der steuerfinanzierte englische Gesundheitsdienst NHS bleibt ein Sorgenkind für den Haushalt im Königreich. Seit Jahren versucht der Gesetzgeber, den NHS effizienter zu machen: 2014 veröffentlichte der NHS einen 10-Punkte-Plan, wie die Effizienz des Gesundheitsdienstes verbessert werden könne. Ein ganzes Kapitel in diesem Plan beschäftigt sich mit den Ausgaben im Apotheken- und Arzneimittelbereich. Noch vor den Arzneimittelpreisen widmete sich der Gesetzgeber dem Apothekenhonorar: Einige in der Honorarordnung der Pharmazeuten festgelegte Vergütungsbestandteile wurden zusammengelegt. Einige Extra-Honorare werden gar nicht mehr gezahlt. Mehrere hundert Millionen Pfund will der NHS so sparen.
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Nun will der Staat auch die Arzneimittelausgaben schrumpfen. Ende vergangener Woche teilte der Gesundheitsdienst mit, dass verschwenderische und ineffiziente Verordnungen in Zukunft vermieden werden müssten, um pro Jahr mindestens 190 Millionen Britische Pfund (umgerechnet etwa 211 Millionen Euro) einzusparen. Zur Erklärung: In England sind regional tätige Kommissionen aus Ärzten, NHS-Vertretern, Apothekern und anderen Heilberuflern dafür zuständig, Richt- und Leitlinien zur Verordnung von Medikamenten zu erstellen. Insofern gibt es regional teils unterschiedliche Empfehlungen zur Erstattung von Medikamenten.
Um das vorgegebene Sparziel zu erreichen, hat der NHS mit Vertretern der Apotheker und Ärzte nun zahlreiche Arzneimitteltherapien benannt, für die es künftig andere Erstattungsrichtlinien geben soll. Auf der Liste stehen zahlreiche Rx-Arzneimittel, die entweder nur noch in seltenen Fällen oder gar nicht mehr erstattet werden sollen. Grundsätzlich sollen alle Arzneimittel, die auch in geringen Packungsgrößen als OTC-Variante in Supermärkten oder an Tankstellen verkauft werden, auch in medizinischen Ausnahmefällen künftig nicht mehr verordnet werden dürfen. Hier geht es beispielsweise um Hustensäfte, Erkältungsmittel, Augentropfen und Sonnencremes. Alleine dadurch sollen laut NHS 50 bis 100 Millionen Pfund eingespart werden.
2 Kommentare
Teure Homöopathie?
von Jens Behnke am 24.07.2017 um 15:43 Uhr
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AW: Re: Teure Homöopathie
von D. Schmole am 25.07.2017 um 10:31 Uhr
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