Parallelimporte

Xeplion-Fälschungsfall weitet sich aus

Stuttgart - 27.07.2017, 10:15 Uhr

Gefälscht wurde das Arzneimittel mit rumänischer und bulgarischer Aufmachung, deutsche Originalware ist nicht betroffen. (Foto: Janssen)

Gefälscht wurde das Arzneimittel mit rumänischer und bulgarischer Aufmachung, deutsche Originalware ist nicht betroffen. (Foto: Janssen)


Im Fall von gefälschten Packungen des Antipsychotikums Xeplion werden derzeit laufend weitere Fälschungen identifiziert: Inzwischen sind drei Chargen mit rumänischer und bulgarischer Aufmachung betroffen, die über mindestens acht Reimporteure nach Deutschland importiert wurden. Die bisher untersuchten Fertigspritzen enthalten offenbar den Wirkstoff, doch sind die Verpackungen eindeutig gefälscht.

Nach Informationen des Originalherstellers Janssen sind inzwischen drei Chargen des atypischen Neuroleptikums Xeplion® (Paliperidon) von Fälschungen betroffen. Bei der 150 mg Depot-Injektionssuspension (PZN 10339774) geht es um die Chargen GFB4D00 mit Verfalldatum 05-2018, GEB3Z00 mit Verfalldatum 04-2018 und GGB2500 mit Verfalldatum 06/2018. „Wir sind über die laufenden Untersuchungen zu Fälschungen des Depot-Antipsychotikums Xeplion informiert und arbeiten eng mit den zuständigen Behörden zusammen“, erklärt eine Pressesprecherin von Janssen. „Von den Untersuchungen betroffen sind bisher ausschließlich Chargen rumänisch-bulgarischer Aufmachung.“

Nach Aussage der Pharmafirma haben mindestens acht Reimporteure die gefälschten Packungen nach Deutschland importiert – nämlich Haemato Pharm, FD Pharma, ADL Pharma, Emramed/MPA Pharma GmbH, Axicorp, Orifarm, Abacus und CC Pharma. Etwas Entwarnung kann die Pressesprecherin bezüglich des Inhalts der Spritzen geben. „Alle bisher erfolgten Untersuchungsergebnisse deuten nicht auf ein unmittelbar von der gefälschten Ware ausgehendes Gesundheitsrisiko hin“, erklärt sie: Der Inhalt der bisher analysierten Fertigspritzen entspreche in Gehalt und Identität den EU-Vorgaben. „Allerdings kann dies zu diesem Zeitpunkt nicht abschließend beurteilt werden“, betont die Sprecherin.

Janssen unterstütze die vorsorgliche Risikobewertung und Empfehlung der Behörden, möglicherweise betroffene Chargen prüfen zu lassen. „Deutsche Originalware ist von dieser Überprüfung nicht betroffen“, heißt es. 



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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