Versandhandel

Wer kauft wo Arzneimittel im Internet und warum?

Remagen - 16.08.2017, 09:00 Uhr

In anderen Ländern werden offenbar weniger Arzneimittel übers Internet gekauft als in Deutschland. (Foto: picture-alliance / maxppp)

In anderen Ländern werden offenbar weniger Arzneimittel übers Internet gekauft als in Deutschland. (Foto: picture-alliance / maxppp)


In Deutschland kaufen offenbar mehr Verbraucher Arzneimittel über das Internet als in anderen Ländern. Dabei setzen sie vor allem auf Online-Apotheken als Bezugsquelle, denen sie ein größeres Vertrauen entgegenbringen als anderen Anbietern.

Das US-amerikanische Software-Unternehmen MarkMonitor, Experte für Markenschutz und Produktpiraterie im Internet, hat die Marktforscher von Vitreous World mit einer weltweiten Verbraucherumfrage zum Einkaufsverhalten bezüglich bestimmter Konsumgüter beauftragt. Das Ergebnis, das „MarkMonitor® Online Barometer Global Online Shopping Survey 2017 – Consumer Goods“ gibt einen interessanten Einblick in die Welt des Online-Handels mit Kosmetik, Körperpflegemitteln, Vitaminen, Nahrungsergänzungsmitteln und Arzneimitteln. 

Für die Umfrage wurden zwischen dem 4. und 10. Mai 2017 rund 4400 online-Interviews in der Allgemeinbevölkerung durchgeführt, davon jeweils 1000 in Großbritannien, den USA und China, und jeweils 200 in Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Schweden und Spanien. Im Fokus der Betrachtung standen Suchmöglichkeiten und Bezugsquellen, bei denen die Verbraucher vermutlich Risiken ausgesetzt sind, gefälschte Produkte zu erwerben als im Einzelhandel vor Ort, wie Plattformen in sozialen Medien, Online-Marktplätze und mobile Apps.

29 Prozent kaufen Medikamente online

Nach den Erfahrungen von MarkMonitor waren Konsumenten im Internet bislang „traditionell“ meist auf der Suche nach Schnäppchen von Luxusgütern und eher kostspieligen Artikeln. Heute kauft dort nach der Umfrage rund die Hälfte Artikel wie Make-up, Hautpflege, Seife, Duschgel und Badezusätze sowie Haarpflegmittel. Über alle Länder geben 29 Prozent an, Medikamente online zu kaufen. Unverhältnismäßig hoch ist der Anteil der Internet-Arzneimittel-Shopper unter den deutschen (61 Prozent) und schwedischen Befragten (48 Prozent) und am niedrigsten in Frankreich (22 Prozent) und Spanien (16 Prozent). Ein interessanter Befund: Frauen kaufen mehr Make-up, Hautpflege und Haarpflege online, Männer mehr Arzneimittel, Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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