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Münsteraner Kreis
Experten fordern Abschaffung oder Reform des Heilpraktikerberufs
Eine interdisziplinäre Gruppe um Medizinethiker, Ärzte und Medizinrechtler fordert in einer nun vorgelegten Stellungnahme die Abschaffung des Heilpraktikerberufs – oder zumindest eine umfassende Reform. Das Vertrauen in das Gesundheitssystem müsse gestärkt und der „gegenwärtige Irrsinn“ beendet werden, fordern sie.
Eine 17-köpfige Expertengruppe um die Medizinethikerin Bettina Schöne-Seifert von der Universität Münster hat am heutigen Montag eine Stellungnahme vorgelegt, in der sie fordert, das Heilpraktikerwesen „zum Nutzen der Patienten“ entweder ganz abzuschaffen oder grundsätzlich umzugestalten. Der „Münsteraner Kreis“ richte sich mit seinem Appell gegen die bislang „unangemessene Ausbildung und die meist unhaltbaren Krankheitskonzepte“ von Heilpraktikern, heißt es in einer Pressemitteilung.
In dem im „Deutschen Ärzteblatt“ veröffentlichten Aufruf wird einerseits eine „Abschaffungslösung“ vorgeschlagen, die ähnlich wie bei der Auflösung des Ausbildungsberufs „Dentist“ in den 1950er-Jahren ausgestaltet werden könnte. Als zweite Variante kann sich die Expertengruppe eine Einführung spezialisierter „Fach-Heilpraktiker“ vorstellen, die als Zusatzqualifikation für bestehende Gesundheitsfachberufe wie Ergotherapeuten, Gesundheits- und Krankenpfleger, Logopäden oder Physiotherapeuten angedacht ist.
Wissenschaft, Kommunikation und Empathie
„Personen mit einer dieser Ausbildungen sollten auf Fachhochschul-Niveau eine zusätzliche, fachspezifische Ausbildung erhalten können, die sie zum Fach-Heilpraktiker für ihren Bereich qualifiziert“, heißt es. Dabei käme es dem „Münsteraner Kreis“ auf einen wissenschaftlich fundierten Umgang mit alternativmedizinischen Verfahren an. Außerdem könne die Ausbildung einen deutlichen Schwerpunkt auf „Kommunikation und Empathie“ legen.
Nach Einschätzung des Kreises gebe es bislang im deutschen
Gesundheitswesen zwei Parallelwelten: Die Welt der akademischen Medizin und die
Welt der Heilpraktiker. „Während die akademische Medizin auf wissenschaftlichen
Fakten beruhe und nach begründetem Fortschritt strebe, seien Heilpraktiker in
der sogenannten ‚Komplementären und Alternativen Medizin (KAM)‘ verankert“,
heißt es. Anders als bei Medizinern sei die Ausbildung zum Heilpraktiker „kurz
und weitgehend unreguliert“ – das Etikett „staatlich anerkannt“ könne bei
Patienten leicht einen falschen Eindruck erwecken.
3 Kommentare
Münsteraner Kreis
von Stefan Gräfe am 16.09.2017 um 18:30 Uhr
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Münsteraner Kreis
von Dr. Gregor Huesmann am 21.08.2017 um 17:34 Uhr
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AW: Münsteraner Kreis
von awmrkl am 04.09.2017 um 20:22 Uhr
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