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Die Bundesregierung hat ihre Bemühungen im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen verschärft. Das Bundesgesundheits- und das Bundesforschungsministerium wollen in den kommenden Jahren insgesamt 52,6 Millionen Euro in eine globale Partnerschaft investieren, die es sich zum Ziel gesetzt hat, neue Antibiotika zu erforschen und zu entwickeln. Die von mehreren Ländern und Institutionen finanzierte Initiative verspricht vier neue Antibiotika bis 2023.
Die Bundesregierung hat den Antibiotika-Resistenzen in den vergangenen Jahren den Kampf angesagt. Die Große Koalition nutzte sowohl die G7- als auch die G20-Präsidentschaft Deutschlands in den vergangenen Jahren, um die Themen Antibiotika-Forschung, nosokomiale Infektionen sowie multiresistente Erreger immer wieder anzusprechen. Dies führte unter anderem dazu, dass sich die G20-Mitgliedsstaaten auf mehrere Maßnahmen einigen konnten, um weitere Resistenzbildungen zu vermeiden und die Antibiotika-Versorgung zu optimieren.
Schon im vergangenen Jahr hatten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Drugs for Neglected Diseases Initiative (DNDi) die gemeinnützige Forschungsinitiative GARDP ins Leben gerufen. GARDP steht für „Global Antibiotic Research and Development Partnership“ und ist eine Kooperation mehrerer Staaten und Institutionen mit dem Ziel, die Antibiotika-Forschung voranzutreiben. Die GARDP unterstützt in erster Linie Pharmaunternehmen bei Studien und der Forschung für neue Antibiotika.
Deutschland größter Geldgeber
Und genau diese Initiative will die Bundesregierung nun verstärkt finanziell unterstützen. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erklärte am heutigen Montag in Berlin, dass sein Ministerium die Förderung für die Jahre 2016 und 2017 um 1,35 Millionen Euro auf insgesamt 2,6 Millionen Euro aufstocken möchte. Das Bundesforschungsministerium sagte außerdem zu, dass in den Jahren 2018 bis 2022 weitere 50 Millionen Euro in die in der Schweiz ansässige Initiative fließen sollen. Auch andere Staaten haben im Rahmen eines heutigen Treffens der beteiligten Staaten zusätzliche Finanzmittel versprochen, darunter die Niederlande, Großbritannien und die Schweiz. Insgesamt sollen so rund 56,5 Millionen Euro zusammenkommen. Deutschland ist allerdings der größte Geldgeber.
Gröhe erklärte: „Wir wollen die mit Antibiotika-Resistenzen verbundenen Infektionen und Todesfälle stärker bekämpfen. Wir können auf neue, wirksame Antibiotika nicht verzichten. Auch aus volkswirtschaftlicher Sicht ist das eines der drängendsten Themen für uns.“ Ein Vertreter der Weltgesundheitsorganisation erklärte, dass die WHO die „Pipeline“ neuer Antibiotika regelmäßig scanne und auswerte. Mit Blick auf die zunehmenden Resistenzfälle werde es in den kommenden acht Jahren nicht genügend neue Arzneimittel geben. Ein Beispiel sei die Geschlechtskrankheit Genorrhö. In den vergangenen Jahren habe es auf der Welt starke Anstiege bei den Neuinfektionen gegeben, gegen einige Bakterien wirke kein derzeit auf dem Markt erhältliches Antibiotikum, so der WHO-Vertreter.
1 Kommentar
56 Mios - haha
von Ratatosk am 04.09.2017 um 18:48 Uhr
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