Spartenübernahme besiegelt

Fresenius kauft Biosimilars von Merck

Berlin - 04.09.2017, 17:10 Uhr


Merck veräußert sein Biosimilar-Geschäft an Fresenius. Das Darmstädter Unternehmen will seinen Fokus im Bereich Healthcare stattdessen auf innovative Arzneimittel in der Onkologie, Immunonkologie und Immunologie legen.

Das Darmstädter Pharmaunternehmen Merck hat am 1. September den Abschluss der Transaktion zur  Veräußerung des Biosimilars-Geschäfts an Fresenius Kabi bekannt gegeben. Die zuständigen Wettbewerbsbehörden haben die Übernahme ohne Auflagen genehmigt, hieß es bei Fresenius.

Laut einer Mitteilung von Merck erfolgte die Entscheidung, diese Sparte zu verkaufen, im Einklang mit der Strategie, im Unternehmensbereich Healthcare den Fokus auf die Pipeline innovativer Arzneimittel in Onkologie, Immunonkologie und Immunologie zu legen.

Fresenius Kabi erwirbt damit die vollständige Biosimilar-Produktpipeline, deren Schwerpunkt ebenfalls auf Krebs- und Autoimmunerkrankungen liegt. Dem Gesundheitskonzern zufolge setzen die entsprechenden Originalpräparate derzeit rund 30 Milliarden US-Dollar im Jahr um.

Kaufpreis bei 656 Millionen Euro

Merck erhält gemäß den vereinbarten Transaktionsbedingungen eine Vorauszahlung in Höhe von 156 Millionen Euro, zudem Meilensteinzahlungen von bis zu 500 Millionen Euro unter Vorbehalt von Fortschritten in der Biosimilars-Pipeline sowie Lizenzzahlungen auf potenzielle Produktumsätze. Finanziert werde der Kaufpreis hauptsächlich aus dem Cashflow, heißt es bei Fresenius.

Merck und Fresenius sind zudem den Darmstädtern zufolge in Liefer- und Dienstleistungsvereinbarungen eingetreten. Diese umfassen sowohl die Unterstützung bei der Arzneimittelentwicklung als auch Dienstleistungen für die Herstellung von Biosimilars.

Beide Seiten zufrieden

„Die Transaktion ist Teil unseres kontinuierlichen aktiven Portfoliomanagements und stellt einen weiteren Schritt bei der Transformation von Merck zu einem Wissenschafts- und Technologieunternehmen dar“, erklärte Stefan Oschmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung und CEO von Merck.

Und auch bei Fresenius freut man sich: „Biosimilars sind ein schnell wachsendes Segment des Pharma-Markts. In den nächsten Jahren werden einige der größten Marken-Biopharmazeutika ihren Patentschutz verlieren. Diese Übernahme erweitert unser Produktangebot und stärkt damit die führende Position von Fresenius Kabi bei injizierbaren Arzneimitteln. Wir schaffen so eine sehr gute Grundlage für weiteres Wachstum“, sagte Mats Henriksson, Vorstand für den Unternehmensbereich Fresenius Kabi.

Das Biosimilars-Geschäft war Teil des Merck- Unternehmensbereichs Healthcare. Es verfügt über Standorte in Vevey und Aubonne im schweizerischen Kanton Waadt. Diese sollen auch künftig bestehen bleiben. Fresenius erklärte, die Mitarbeiter in Aubonne und Vevey zu übernehmen. Konsolidiert werde das Biosimilars-Geschäft ab 1. September 2017. 


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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