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Vitamine bei Stiftung Warentest
Zu hohe Dosierungen vor allem aus dem Internet
Stiftung Warentest hat Vitaminpräparate unter die Lupe genommen. Kritikpunkt waren vor allem die Dosierungen, die zum Teil die als sicher eingestuften Höchstmengen um ein Vielfaches überschritten. Außerdem bemängelten die Tester, dass als Arzneimittel eingestufte Präparate für den Verbraucher als solche kaum erkennbar seien, weil sie im Drogeriemarkt zwischen den Nahrungsergänzungsmitteln stehen.
Der Markt für Vitaminpräparate ist unübersichtlich. Es gibt sie in Apotheken, Drogeriemärkten und im Internet. Zum Teil sind es Nahrungsergänzungsmittel, zum Teil sind es Arzneimittel. Bei Nahrungsergänzungsmitteln gibt es in Deutschland keine klaren gesetzlichen Grenzen für die Dosierung. Stiftung Warentest hat einige Präparate unter die Lupe genommen. Dabei haben sich die Verbraucherschützer an den sogenannten sicheren Höchstmengen orientiert. Diese gibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) heraus. Sie basieren unter anderem auf den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.
Exemplarisch wurden 35 Mittel gekauft. Davon überschritten bei 26 die enthaltenen Vitamine die sicheren Höchstmengen. Sechs taten dies nur leicht, neun Präparate enthielten etwa das Doppelte dessen, was das BfR als sicher einstuft. In einem war laut Deklaration das 7,5-Fache und bei zehn Mitteln waren die sicheren Höchstmengen drastisch überschritten. Letzteres war vor allem bei Präparaten, die im Internet bestellt wurden, der Fall. So enthielten acht von zehn Mitteln, die die Verbraucherschützer bei Amazon bezogen, Vitaminmengen, die deutlich über den Empfehlungen lagen. Die meisten stammten laut Stiftung Warentest aus dem Ausland. Einer der größten Ausreißer war Fairvital Vitamin A. Es enthält 25.000 I.E. und damit fast das 19-Fache dessen, was das BfR als sicher erachtet. Life Extension Super K setzte noch einen drauf. Mit Einnahme dieses Vitamin-K-Präparats überschreitet man die Empfehlung des BfR um den Faktor 34. Des Weiteren fielen zwei Vitamin-E-Präparate besonders negativ auf. AllinOne und Vitasyg enthalten 17-mal so viel wie empfohlen.
Arzneimittel nicht als solche erkennbar
Außerdem bemängelten die Tester, dass in Reformhäusern und Drogerien Arzneimittel „eingereiht zwischen den Nahrunsgergänzungsmitteln“ stehen. Dort fielen sie nicht groß auf, so Stiftung Warentest. Sie enthalten 270 bis 400 Milligramm Vitamin E pro Kapsel – die empfohlene Höchstmenge für NEM von 15 mg spielt bei Arzneimitteln keine Rolle. Laut Packungsbeilage dienten sie der Steigerung der Leistungsfähigkeit und könnten „unbegrenzt“ eingenommen werden. Das sollten sich Verbraucher aber gut überlegen, schreibt Stiftung Warentest. Denn eine zu hohe Vitamin-E-Zufuhr scheint nach heutigem Kenntnisstand eher zu schaden als zu nützen.
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