- DAZ.online
- News
- Politik
- Lauterbach und Gröhe ...
Direktmandate der Gesundheitspolitiker
Lauterbach und Gröhe bleiben im Bundestag
Die Auszählung der Wahlkreise zeigt, dass auch einige wichtige Gesundheitspolitiker wieder in den Bundestag einziehen. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe holt in Nordrhein-Westfalen erneut sein Direktmandat. Und: Der zumindest bei Apothekern umstrittene SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach gewinnt seinen Heimatwahlkreis in Köln/Leverkusen.
Die Auszählung der Erststimmen in den Wahlkreisen lief bis tief in die Nacht. Nun steht aber fest, welche Politiker als Direktkandidaten in den Bundestag einziehen. Und so lässt sich auch rekonstruieren, welche Gesundheitspolitiker wieder ein sicheres Mandat erhalten. Für die Gesundheitspolitik sicherlich der bedeutendste Wahlkreis ist Neuss I, die Heimat von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Der noch amtierende Minister rückt mit 44 Prozent der Erststimmen klar ins Parlament ein – obwohl sich sein Ergebnis um etwa 7 Prozentpunkte verschlechtert hat.
Unweit von Gröhe kandidierte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Der SPD-Politiker hatte einen schweren Wahlkampf im Wahlkreis und konnte bei der Listenaufstellung in Nordrhein-Westfalen nur einen sehr schlechten 58. Platz mitnehmen. Noch vor wenigen Tagen zeigte sich Lauterbach erzürnt darüber. Auf Twitter erklärte er: „SPD hatte keinen Listenplatz für mich. Dazu mehr nach der Wahl. Werde trotzdem gewinnen.“ Und Lauterbach behielt Recht: Er gewann seinen Wahlkreis am gestrigen Abend mit knapp 8 Prozentpunkten Vorsprung (38,7 Prozent) vor dem CDU-Kandidaten. 2013 war Lauterbach ebenfalls als Direktkandidat eingezogen, jedoch mit einem hauchdünnen Vorsprung. Im gleichen Wahlkreis (Köln/Leverkusen) holte der Apotheker Gunnar Witzmann als AfD-Kandidat übrigens 9 Prozent der Erststimmen.
Unions-Politiker mit Direktmandaten und herben Verlusten
Ein für die Apotheker ebenfalls wichtiger Politiker wird dem
nächsten Bundestag auch wieder angehören: Der in der CDU-Fraktion für alle
Arzneimittelthemen zuständige Michael Hennrich holte seinen Wahlkreis mit rund
39 Prozent der Erststimmen – etwa 20 Prozentpunkte Abstand vor dem
SPD-Bewerber. Aber auch Hennrich verschlechterte sich deutlich (Minus 12
Prozentpunkte). Ähnlich geht es den CDU-Gesundheitspolitikerinnen Kathrin Maag
aus Stuttgart sowie Annette Widmann-Mauz aus Tübingen. Beide sind zwar erneut
mit einem Direktmandat im Parlament, mussten aber zweistellige Verluste
hinnehmen. Gegen den Trend konnte allerdings der ehemalige gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn, etwa 0,5 Prozentpunkte zulegen und gewann erneut seinen Wahlkreis in Nordrhein-Westfalen. Spahn ist derzeit parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium.
Auch der in der Unionsfraktion für Gesundheitsthemen
zuständige stellvertretende Fraktionsvorsitzende Georg Nüßlein aus Bayern
verlor mehr als 12 Prozentpunkte der Erststimmen, zieht aber erneut als
Direktkandidat ein. In dem für Apotheker so interessanten Wahlkreis Bad
Kissingen in Franken ist Dorothee Bär (CSU) die direkt gewählte Abgeordnete.
Die SPD-Apothekenexpertin Sabine Dittmar holte knapp 19 Prozent der
Erststimmen, hat aber in Bayern einen einigermaßen sicheren Listenplatz.
1 Kommentar
Gesundheitsminister Hermann Gröhe
von Prokdus-Manufaktur am 26.09.2017 um 12:13 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.