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DAZ-Tipp aus der Redaktion
Hilfe, die Muttermilch ist blau!
Bei Schwangeren und Stillenden müssen Nutzen und Risiken einer Pharmakotherapie besonders streng gegeneinander abgewogen werden, da es sowohl um das Wohl der Mutter als auch das des Kindes geht. Wie schwierig das mitunter sein kann, zeigt dieses Rätsel aus der Praxis: Wenige Stunden nach der Einnahme von Cefuroxim färbt sich die Muttermilch einer jungen Frau blau. Harmlos oder doch lieber abstillen – wie hätten Sie entschieden? Der Lesetipp der Woche von DAZ-Redakteurin Rika Rausch.
Das jungfräuliche, rosafarbene Rezept über „Cefuroxim 500 Heumann 12 St“ verrät noch nichts über die Aufregung, die es wenig später verursachen wird. Patientin ist eine 32-jährige Frau, die sich schon seit mehreren Wochen mit einem Infekt plagt. Als es um die Zuzahlung geht, rückt sie mit der Sprache heraus: Das Arzneimittel ist doch hoffentlich auch für Stillende geeignet? Natürlich, Cephalosporine gehören zu den Antibiotika der Wahl in Schwangerschaft und Stillzeit, sie kann beruhigt sein. Einzig das Piktogramm mit der durchgestrichenen Brust im Kassenprogramm lässt Zweifel aufkommen. Bekannt ist, dass Cefuroxim in die Muttermilch übergeht und die Halbwertszeit bei Neugeborenen verlängert ist. Da es Hinweise auf vorübergehende unerwünschte Wirkungen beim Säugling gibt, rät die ABDA-Datenbank bei zwingender Indikation zum Abstillen oder zu einer Stillpause. Die Fachinformation relativiert die Sorge mit dem Hinweis: Nebenwirkungen sind beim gestillten Säugling nicht zu erwarten, obwohl ein Risiko für Durchfall und Pilzinfektionen der Schleimhäute nicht ausgeschlossen werden kann. Unter Umständen muss daher abgestillt werden. Also was nun: Stillpause oder nicht?
Die Mutter pumpt die erste Milch nach Beginn der Antibiose sicherheitshalber ab. Beim Anblick der blauen Farbe ist die Entscheidung gegen das Stillen schnell gefallen – vielleicht zu schnell. Besteht tatsächlich ein Risiko für das Kind? Und warum ist die Milch überhaupt blau? Aufgelöst wird der Fall in der aktuellen DAZ.
Anti-IL-6 ist das neue Anti-TNF-alpha. Patienten mit rheumatoider Arthritis haben allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu schauen: In der Pharmakotherapie tut sich seit Jahren einiges, die Pipeline ist voll. Ein Leben mit dieser Erkrankung in nahezu normaler Aktivität sowie eine Stagnation des Krankheitsfortgangs ist mittlerweile ein realistisches Ziel. Großen Anteil an diesem Erfolg haben die TNF-Blocker Infliximab und Co., die zum Einsatz kommen, wenn die konventionellen Basistherapeutika nicht ausreichend wirksam sind. Mächtig Konkurrenz bekommen sie heute von Antikörpern, die sich gegen das Interleukin 6 (IL-6) richten, und die noch ganz frischen Januskinase-Inhibitoren. Erhalten Sie von Prof. Dr. Gerd Bendas die Übersicht über alle verfügbaren Mabs, Cepts und Tinibs!
Nobelpreis für die innere Uhr – das Geheimnis, wie man trotz Zeitumstellung wieder in seinen gewohnten Rhythmus zurückfindet, ist gelüftet: Dafür gab es in diesem Jahr den Nobelpreis in Physiologie oder Medizin. Prof. Dr. Theo Dingermann und Dr. Ilse Zündorf erläutern in der aktuellen DAZ, was dahinter steckt.
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