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Schätzerkreis, Zusatzbeitrag
Kassenbeiträge könnten 2018 sinken
Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung könnten im kommenden Jahr sinken. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur zeichnete sich am heutigen Donnerstag ab, dass der zuständige Schätzerkreis für 2018 von einem durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,0 Prozent ausgeht. 2017 waren dies noch 1,1 Prozent.
Seit 2015 beträgt der allgemeine Beitragssatz in der GKV 14,6 Prozent bei paritätischer Finanzierung durch Versicherte und ihre Arbeitgeber. Anstelle des Sonderbeitrags von 0,9 Prozent, den die GKV-Mitglieder seit Juli 2005 allein tragen mussten, legen die Krankenkassen je nach Finanzbedarf einen einkommensabhängigen Zusatzbeitrag fest, den ausschließlich die Mitglieder zahlen.
Um die Höhe dieses Zusatzbeitrages zu berechnen, trifft sich einmal pro Jahr der sogenannte Schätzerkreis, der die voraussichtliche Finanzentwicklung der GKV für das Folgejahr bespricht. Das Bundesgesundheitsministerium muss daraufhin einen durchschnittlichen Zusatzbeitrag festlegen. Wie hoch der Zusatzbeitrag der einzelnen Kassen ist, dürfen die Kassen jedoch selbst festlegen. Sollte der Schätzerkreis sich für einen Beitrag von 1,0 Prozent aussprechen und das BMG dieser Empfehlung folgen, würde der durchschnittliche Gesamtbeitrag zur Krankenversicherung von derzeit 15,7 auf 15,6 Prozent vom Bruttoeinkommen reduziert.
Dem Vernehmen nach hatten sich die Krankenkassen vergeblich gegen eine Senkung gesträubt. Bundesgesundheitsministerium und Bundesversicherungsamt drängten in der Sitzung in Bonn aber darauf. Die Festlegung durch das BMG wird bis Anfang November erwartet.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erklärte anlässlich des Ergebnisses des GKV-Schätzerkreis: „Die Ergebnisse des heutigen Schätzerkreises machen deutlich, dass die gesetzliche Krankenversicherung finanziell weiterhin auf einem ausgesprochen guten Kurs ist.“ Weiter sagte er, daß unter anderem die ausgezeichnete wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wesentlich zu der heutigen Einschätzung des Expertengremiums beitrage. Die Krankenkassen – auch wenn sie sich der Einschätzung leider nicht anschließen konnten – hätten weiterhin gute Spielräume, ihre Versicherten mit hochwertigen Leistungen bei attraktiven Beiträgen zu unterstützen. Das sei eine gute Nachricht für alle gesetzlich Versicherten, so Gröhe.
VZBV will paritätische Finanzierung
Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat sich am heutigen Donnerstag nochmals für eine Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung je zur Hälfte durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer ausgesprochen. Die Verbraucher sollten die steigenden Kosten im Gesundheitswesen nicht allein tragen müssen, teilte der Verband in Berlin mit. Der Zusatzbeitrag fördere zwar den Wettbewerb der Kassen um niedrige Kosten. Viel wichtiger wäre ein Wettbewerb um gute Leistungen.
Zudem fordern die Verbraucherschützer eine verbindliche Informationspflicht der Krankenkassen, damit die Verbraucher die Leistungen der Krankenkassen besser vergleichen könnten. Was bisher komplett fehle, seien Informationen dazu, wie Einzelfallentscheidungen der Kassen ausfallen. Hier sei mehr Transparenz gefordert.
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