DAZ-Tipp aus der Redaktion

Die Pest - Wissenswertes über eine tödliche Krankheit

Stuttgart - 02.11.2017, 16:15 Uhr

Die Pest: auch genannt der schwarze Tod. (kiko jimenez / stock.adobe.com)

Die Pest: auch genannt der schwarze Tod. (kiko jimenez / stock.adobe.com)


Jedes Jahr berichten deutsche Medien – oft mit einem wohligen Schauer – über Pest-Ausbrüche in fernen Ländern. Aktuell im Mittelpunkt des medialen Interesses: Madagaskar, eines der Haupt-Epidemiegebiete, wo in diesem Jahr außergewöhnlich viele Menschen an der Krankheit gestorben sind. In der aktuellen DAZ geben wir deswegen einen Überblick über die Infektiologie, die Prophylaxe und natürlich auch über die Therapie der Pest. Der Lese-Tipp der Woche von DAZ-Chefredakteur Dr. Benjamin Wessinger.

Die Pest – schon das Wort beschwört furchtbare Bilder und Assoziationen herauf. Ihren konkreten Schrecken hat die Krankheit für uns Mitteleuropäer dabei längst verloren. Doch das ist nicht überall so, immer wieder kommt es vor allem in Peru, der Demokratischen Republik Kongo und eben in Madagaskar zu Epidemien. Und in vielen Ländern der Welt kommt der Erreger natürlich vor, was auch dort immer wieder zu Krankheitsausbrüchen führt.

Das natürliche Reservoir des Erregers Yersinia pestis, eines stäbchenförmigen, gramnegativen, fakultativ anaeroben und unbeweglichen Bakteriums, sind wildlebende Nagetiere und die auf diesen Nagern lebende Flöhe. Die Wildnager erkranken nicht an der Pest, allerdings vermehren sich die Yersinien in ihnen besonders gut. Durch direkten Kontakt mit infizierten Flöhen oder Nagern, seltener über den Umweg über Haustier-Nager, infizieren sich Menschen mit dem Pest-Erreger.

Der Erreger kann in Makrophagen persistieren und gelangt so in die Lymphknoten, die daraufhin stark anschwellen. Diese charakteristischen, Ei-großen Schwellungen haben der Beulenpest ihren Namen gegeben. Diese ist unbehandelt in 50 bis 60 Prozent der Fälle tödlich. Noch gefährlicher ist die Pest, die sich als sekundäre Lungenpest aus der Beulenpest entwickelt oder per Tröpfcheninfektion übertragen wird. Diese verläuft ohne Behandlung in nahezu 100 Prozent der Fälle tödlich. Der aktuelle, besonders gravierende Pestausbruch in Madagaskar geht auf eine solche Tröpfcheninfektion zurück, wie Prof. Dr. Theo Dingermann und Dr. Ilse Zündorf in der aktuellen DAZ schreiben. Ein infizierter Mann hat im August kurz vor seinem Tod eine mehrstündige Überlandfahrt in einem vollbesetzten Minibus unternommen und dabei seine Mitreisenden angesteckt. Das erklärt, warum dieses Mal so viele Patienten mit Lungenpest beobachtet werden.

Welche Rolle verschiedene Pathogenitätsfaktoren bei der Infektion spielen, wie man die Ausbreitung der Krankheit mit Prophylaxemaßnahmen verhindern kann und welche Therapien heute gegen die Pest zur Verfügung stehen, erläutern Dingermann und Zündorf in ihrem Artikel in der aktuellen Ausgabe der DAZ – und erklären dabei auch, welche Rolle die unterschiedlichen Körpertemperaturen von Flöhen, Nagetieren und Menschen beim Krankheitsausbruch spielen.

Dr. Benjamin Wessinger, Chefredakteur Deutsche Apotheker Zeitung

Kann man einer altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) mit Nahrungsergänzungsmitteln vorbeugen? Zwar konnte in Studien ein gewisser Effekt gezeigt werden – doch die prophylaktischen Möglichkeiten sind beschränkt, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt. Lutein, Zeaxanthin und Omega-3-Fettsären hatten dabei keine vorbeugende Wirkung gegen AMD. Wann Fachgesellschaften dennoch die Einnahme von Supplementen empfehlen, sowie eine Übersicht über die Inhaltsstoffe ausgewählter NEM finden Sie ebenfalls in der aktuellen DAZ.


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