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Porträt: Hans Rudolf Diefenbach
Abschied von Engpass-Listen und der eigenen Apotheke
Hans Rudolf Diefenbach hat in den vergangenen Jahren immer wieder für Wirbel in der Berufspolitik gesorgt. Er ließ nicht nach, Arzneimittel-Lieferengpässe anzuprangern und dürfte mitverantwortlich sein, dass das Thema in der Politik auf der Agenda blieb – wenngleich es bis heute keine Lösung für das komplexe Problem gibt. Nun hat der Pharmazeut seine Rosen-Apotheke in Offenbach verkauft. Doch sich zur Ruhe zu setzen – das kommt für den 67-Jährigen noch gar nicht in Frage.
Haru Diefenbach hat im vergangenen September viele Kisten gepackt und aufgeräumt. Denn zum 1. Oktober hat er nach 30 Jahren seine Rosen-Apotheke in Offenbach in neue Hände gegeben. Das war für DAZ.online ein Anlass, etwas genauer in das Leben des streitbaren Pharmazeuten zurück zu blicken und nachzufragen, was ihn heute bewegt und was er noch plant.
„Ich gehe mit einem guten Gefühl“, erklärt Diefenbach im Gespräch mit DAZ.online. Die Apotheke laufe gut. Damit sei für ihn der ideale Zeitpunkt gekommen, als selbstständiger Apotheker abzutreten. Die Apothekerin Susanne Jester aus Frankfurt ist nun Chefin in dem Haus, das Diefenbach im Jahr 1985 für sich entdeckt hatte. Zwei Jahre lang, so erzählt er, war er damals zunächst damit beschäftigt, die damalige „Bauruine“ am Wilhelmsplatz in Offenbach in ein ansprechendes Haus zu verwandeln. Eines mit Arztpraxen im Obergeschoss sowie seiner Apotheke im Erdgeschoss. Drei Jahrzehnte lang war die Rosen-Apotheke sein Arbeitspatz – wenn auch nicht immer sein einziger. Doch jetzt ist Schluss. Diefenbach wird keine Engpass-Listen mehr führen, sondern künftig drei Tage die Woche im „4 Zimmer mit Garten“ zu finden sein. Einem Laden, in dem es ganz bestimmt keine Arzneimittel, dafür aber vielerlei Schönes für Haus und Garten zu kaufen gibt. Es ist das Geschäft, das Diefenbachs Ehefrau Mechthild mit viel Herzblut betrieben hat. Die beiden waren seit 1989 verheiratet – doch im vergangenen Jahr verstarb sie nach schwerer Krankheit. Ein Schicksalsschlag, der Diefenbach hart traf und der noch immer nicht verwunden ist. Doch er hat sich vorgenommen, fortzuführen, was sie aufgebaut und gepflegt hat. Auch sonst will sich der Apotheker jetzt vor allem der Kunst und seiner Leidenschaft für Oldtimer widmen. Er schließt aber nicht aus, dass er auch wieder hinter einem HV-Tisch stehen wird: „Ich habe schon Vertretungsanfragen bekommen“, sagt Diefenbach.
1 Kommentar
Atschö...
von Bernd Jas am 05.11.2017 um 8:50 Uhr
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