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Immer, wenn man etwas nicht so genau weiß, wird viel spekuliert. So ist das momentan auch mit der Krätze. Seit ein paar Jahren ist sie plötzlich wieder präsent in deutschen Medien, Köpfen und Apotheken. Gefühlt sind immer mehr Menschen betroffen. Viele fragen sich, woran das liegt. Doch bevor man sich auf Ursachen-Suche begibt, müsste erst einmal die Frage beantwortet werden, wie stark die Zahl der Krätze-Fälle tatsächlich steigt?
Eine Epidemie ist laut Duden eine zeitlich und örtlich in besonders starkem Maß auftretende ansteckende Erkrankung. Im Glossar des Robert Koch Instituts findet man als Definition „eine Vermehrung des Bestandes an Erkrankten“ im Unterschied zum Gleichgewicht oder der Regression. Unter dem Stichwort Prävalenz liest man: „Die Prävalenz kann sich innerhalb eines bestimmten Zeitraums vergrößern, dann spricht man von Epidemie, konstant sein, dann spricht man von Gleichgewicht, oder sich verringern, dann spricht man von Regression.“
Mit einer weltweiten Prävalenz von 130 Millionen Menschen zählt die Krätze zu den häufigen Hauterkrankungen. Laut Arzneiverordnungsreport 2017 tritt Skabies in Deutschland tatsächlich wieder häufiger auf. Am 1. Mai 2016 kam in Deutschland mit Scabioral® (Ivermectin) die erste orale Krätze-Therapie auf den Markt und zählt bereits jetzt zu den 10.000 meist verordneten Arzneimitteln. Auch Zahlen des statistischen Bundesamtes bestätigen den Eindruck, der momentan in der Öffentlichkeit entsteht: Die Zahl der Krätze-Fälle steigt seit dem Jahr 2010 wieder.
Eine genaue Analyse der Fallzahlen und Hintergründe ist jedoch schwierig, weil die Diagnose der Krätze oft unklar ist und die Erkrankung dem zuständigen Gesundheitsamt nur gemeldet werden muss, wenn sie in Gemeinschaftseinrichtungen auftritt. Auch die Daten des statistischen Bundesamtes beziehen sich nur auf Diagnosedaten aus Krankenhäusern.
Es scheint so, als unterliegen die Zahlen der Krätze-Fälle langjährigen Rhythmen. In Ländern mit gemäßigtem Klima ist die Ausbreitungsgefahr im Herbst und im Winter erhöht.
6 Kommentare
Übertragungswege
von R. Bergmann am 24.01.2018 um 12:39 Uhr
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Epidemie.
von Befallerner am 27.12.2017 um 3:17 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 3 Antworten
AW: Epidemie
von R.Bergmann am 24.01.2018 um 12:44 Uhr
AW: Epidemie
von Befallerner am 04.02.2018 um 21:12 Uhr
AW: Epidemie
von Anna am 08.04.2018 um 9:05 Uhr
Typisch deutsch - was nicht abgeheftet wurde gibt es nicht.
von Ratatosk am 07.11.2017 um 18:24 Uhr
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