Fluorchinolone sparen sollen Ärzte – unter anderem nach Ansicht der FDA – nicht nur bei Sinusitis und COPD, sondern auch bei unkomplizierten Infektionen der Harnwege. Was ist nun kompliziert und was
nicht? Hat der Patient keine anatomischen oder funktionellen Anomalien oder liegen keine relevanten Nierenfunktionsstörungen oder Begleiterkrankungen vor, geht der Arzt zunächst von einer unkomplizierten Harnwegsinfektion aus. Anatomische Veränderungen können beispielsweise Nierensteine sein, Tumore oder Harnblasendivertikel. Funktionelle Veränderungen liegen bei Entleerungsstörungen der Harnblase beispielsweise vor oder bei einer Niereninsuffizienz. Begleiterkrankungen, die einen komplizierten Verlauf einer HWI begünstigen sind Diabetes mellitus oder Immundefizienzen wie beispielsweise HIV.
Eine Harnwegsinfektion lässt sich auch anatomisch differenzieren; sind lediglich die unteren Harnwege betroffen, liegt eine Zystitis vor. Bei Patienten, bei denen die Ärzte eine Pyelonephritis diagnostizieren, ist die Infektion bis ins Nierenbecken aszendiert. Zusätzlich zu den klassischen Beschwerden einer Zystitis gesellen sich hier meist, Fieber > 38 °C, Flankenschmerzen und ein klopfschmerzempfindliches Nierenlager dazu.
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