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DAZ-Tipp aus der Redaktion
Ein Plädoyer für Ingwer und Wermut
Die Zeit der weihnachtlichen Völlerei rückt näher: viel Essen, viel Trinken und viel Stress – all das kann auf den Magen schlagen. Kunden klagen über Sodbrennen, Völlegefühl und Magenschmerzen und viele möchten gern „was Natürliches“. Phytopharmaka, die Extrakte aus Bitterstoff- und Ätherisch-Öl-Drogen enthalten, sind genau das Richtige bei Magenbeschwerden. In der aktuellen DAZ möchten wir Sie fit machen für die Beratung „Gegen ein schlechtes Bauchgefühl“. Der Lese-Tipp der Woche von Redakteurin Dr. Carolina Kusnick.
Drücken, Kneifen, Völlegefühl, Sodbrennen, Appetitlosigkeit ‑ Oberbauchbeschwerden können vielfältig sein und verschiedene Ursachen haben. Hat man zu schnell oder zu viel gegessen, ist die Erklärung einfach. Doch unterschätzen sollte man diese Beschwerden nicht. Auch Arzneimittel oder psychische Faktoren zählen zu den Auslösern. Eine Gastritis oder ein Ulcus ventriculi können dahinterstecken. Aber auch schwerwiegende Erkrankungen „schlagen auf den Magen“: Dysfunktionen von Wirbelsäule, Bauchspeicheldrüse oder Darm können sich in Magenschmerzen äußern, ein Herzinfarkt kann sich durch Oberbauchbeschwerden ankündigen. Ein Arztbesuch wird dann unabdingbar.
Wenn aber die Grenzen der Selbstmedikation geklärt sind, gibt es viele Optionen. Von naheliegenden Ratschlägen, wie weniger Essen und mehr Bewegung, wollen die Kunden oft nichts hören – und sie auch nicht umsetzen. Gegen synthetische Wirkstoffe wie Protonenpumpeninhibitoren gibt es häufig Vorurteile ‑ aber „natürliche Hilfe“, das soll es sein.
Apothekerin Dr. Claudia Bruhn stellt pflanzliche Mono- oder Kombinationspräparate vor, die bei krampfartigen Schmerzen, Übelkeit, Magendruck oder Appetitlosigkeit für die Selbstmedikation empfohlen werden können, auch wenn für viele dieser Zubereitungen nur wenige Wirksamkeitsbelege aus klinischen Studien vorliegen. Ätherische Öle und Bitterstoffe sind die Hauptkomponenten dieser Zubereitungen. Sie stimulieren die Sekretion von Magensäure und Verdauungsenzymen, wirken spasmolytisch, antimikrobiell oder antiphlogistisch. Ob Fenchel-, Anis- und Kümmel-Zubereitungen, Ingwer, Enzian, Echtes Tausendgüldenkraut oder Wermut – nach dem Lesen dieses Beitrages finden Sie für jeden Magen das richtige Phytopharmakon.
Raus aus der Gewohnheit
Unseren aktuellen Schwerpunkt
„Dienstleistungen“ finde ich rundum gelungen, alle sieben Beiträge sind
lesenswert. Aber zwei Beiträge möchte ich hervorheben.
Unter der Überschrift
„Zwischen dienen, leisten und verdienen“ – die allein schon grandios ist und
das ganze Dilemma unseres Berufsstands auf den Punkt bringt – schaut Apotheker
Dr. Reinhard Herzog sehr kritisch darauf, was zum Dienstleistungsportfolio
einer Apotheke gehören sollte bzw. könnte. Rein mit dem Finger in die Wunde:
Dienstleister verkaufen ihre Arbeitskraft und Arbeitszeit – und die ist
limitiert und eigentlich teuer. Herzog rechnet „ehrliche Botendienst-Kosten“
aus – und jeder kann sich überlegen, ob diese Kosten aus dem Produktverkauf und
den Rezepterträgen querfinanziert werden können.
Dr. Thomas Müller-Bohn, Dipl.-Kaufmann und Apotheker, beschreibt im Beitrag „Honorar dringend gesucht“, wie man Dienstleistungen kalkuliert, damit sie für die Apotheke ertragreich sind.
Einig sind sich alle Autoren: Dienstleistungen gehören zur Apotheke wie das rote A. Doch sie müssen kaufmännisch korrekt kalkuliert werden. Apotheker sind gewohnt, Leistungen ohne Honorar anzubieten, und Kunden sind an solche Angebote gewöhnt. Überlebenswichtig für die Apotheken wird es sein, diese Gewohnheit auf beiden Seiten zu durchbrechen. Wie das gelingen kann und dass das auch Spaß machen kann, lesen Sie im Schwerpunkt „Dienstleistungen“.
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