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vfa-Bilanz 2017
31 Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen eingeführt
31 Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen erweiterten 2017 die Therapie für zahlreiche Patienten mit unterschiedlichsten Krankheiten. So lautet die Bilanz der Forschenden Pharma-Unternehmen für das vergangene Jahr. Den Löwenanteil daran haben Arzneimittel gegen verschiedene Krebserkrankungen, gegen die sich 11 der Präparate mit neuen Wirkstoffen richten.
Die forschenden Pharma-Unternehmen können für 2017 die Einführung von 31 Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen für sich verbuchen. Biosimilars sind hier nicht mitgerechnet. Neun davon sind Orphan Drugs, also Arzneimittel, die sich gegen seltene Erkrankungen richten. Unter ihnen sind die ersten Mittel überhaupt gegen erbliche Demenz im Kindesalter (neuronale Ceroid-Lipofuszinose Typ 2), gegen das Merkelzell-Karzinom und gegen erbliche 5q-assoziierte spinale Muskelatrophie. Bei letzterer Krankheit verkümmern Muskeln, weil sie keine Nervenimpulse mehr erhalten. An jeder dieser Krankheiten leiden in der EU weniger als einer von 2000 Bürgern – an der genannten Muskelatrophie beispielsweise deutschlandweit weniger als 1300 Patienten.
Differenziert man nach Indikationen, stellt man fest, dass sich rund ein Drittel der Präparate mit neuem Wirkstoff (11) gegen verschiedene Krebserkrankungen richtet. Einige sind immunonkologische Wirkstoffe, die das eigene Immunsystem zur Tumorbekämpfung aktivieren, zum Beispiel ein neuer sogenannter Check-Point-Inhibitoren.
Rheumatoide Arthritis, Asthma und Psoriasis
Zehn weitere Arzneimittel mit neuem Wirkstoff dienen der Behandlung von Krankheiten, denen eine Fehlsteuerung des Immunsystems zugrunde liegt. Rheumatoide Arthritis und Asthma zählen dazu, aber auch Psoriasis und atopische Dermatitis. Viele davon sind monoklonale Antikörper. Baricitinib (Olumiant) und Tofacitinib (Xeljanz) hingegen, die bei Rheumatoider Arthritis eingesetzt werden, sind selektive und reversible Hemmer einzelner Januskinasen, also Enzymen, die für die Ausschüttung RA-relevanter Zytokine und Wachstumsfaktoren mitverantwortlich sind.
Hepatitis C und multiresistente Erreger
Mit zwei neuen Arzneimittel, nämlich Glecaprevir/Pibrentasvir (Maviret) und Voxilaprevir/Sofosbuvir/Velpatasvir (Vosevi) können Ärzte nun eine Hepatitis C bei den meisten Patienten binnen acht statt bisher zwölf Wochen ausheilen; und dies gelingt unabhängig vom Typ der Hepatitis-C-Viren.
Ein neues Antibiotikum (Zavicefta), das den neuen Betalactamase-Inhibitor Avibactam mit Ceftazidim kombiniert, ist gegen bestimmte multiresistente Bakterien bei Bauchraum- und Harnwegsinfektionen sowie Krankenhaus-Lungenentzündungen wirksam. Zwei weitere Antibiotika durchlaufen gerade das Zulassungsverfahren.
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