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Neues Monopräparat
Passionsblume jetzt auch zur „Förderung des Schlafes“
Seit dem 1. Januar steht neben Baldrian eine zweite Monosubstanz bei Schlafbeschwerden zur Verfügung – nämlich die Passionsblume. Mit Lioran Centra ist ein entsprechendes Fertigarzneimittel seit Jahresbeginn in der Lauertaxe gelistet. Bislang war die Passionsblume alleine bei nervöser Unruhe indiziert.
Zahlreiche pflanzliche Arzneimittel stehen bei Schlafstörungen zur Verfügung. Die meisten enthalten Kombinationen verschiedener Pflanzenextrakte, darunter Hopfen, Melisse, Baldrian und auch Passionsblume. Monosubstanzen sind in dieser Indikation eher die Ausnahme. Einige Baldrian-Präparate sind auf dem Markt, zum Beispiel Baldriparan® Stark für die Nacht oder Baldurat®. Nun wird die Palette um eine weitere Option ergänzt: Passionsblume (Passiflora incarnata). Sie kommt als Bestandteil von Kombinationspräparaten, zum Beispiel in Kytta Sedativum®, bereits gegen nervös bedingte Schlafstörungen zum Einsatz. Solo war sie bislang nur bei nervös bedingter Unruhe zugelassen. Präparate wie Passio-Balance®, Lioran®, die Passionsblume, Kytta-Sedativum® für den Tag oder Pascoflair®.
Zwei Dragees, 30 Minuten vorm Schlafengehen
Nun ist die Passionsblume erstmalig zur „Förderung des Schlafes“ zugelassen. Lioran® centra ist das entsprechende Fertigarzneimittel. Das apothekenpflichtige Mono-Präparat enthält 425 mg Passionsblumen-Trockenextrakt (5-7:1) je Dragee. Das neue Arzneimittel wurde vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemäß HMPC-Monografie als traditionelles Arzneimittel aufgrund langjähriger Anwendung für das Anwendungsgebiet registriert. Die Dosierung wird mit ein bis zwei Dragees 30 Minuten vorm Schlafengehen angegeben. Die maximale Tagesdosierung beträgt zwei Dragees. Die vollständige Indikation lautet „traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Besserung des Befindens bei nervlicher Belastung und zur Förderung des Schlafes“. Zwei Packungsgrößen sind zu haben, nämlich 20 und 50 Dragees.
Laut Hersteller Niehaus Pharma ist das Präparat über den Großhandel verfügbar. Bei den Endkunden soll es ab Mitte Januar beworben werden.
Flavonoide als charakteristische Inhaltsstoffe
Arzneilich verwendeter Bestandteil der Passionsblume ist das Kraut. Charakteristisch sind die enthaltenen Flavonoide, deren Gehalt je nach Analysemethode mit etwa 0,5 bis 3,9 Prozent, bezogen auf die getrockneten Droge, angegeben wird. Vor allem handelt es sich dabei um von Apigenin und Luteolin abgeleitete C-Glycoside, etwa Isovitexin, Isoorientin und weitere verwandte Substanzen. Zudem enthält sie Cumarin-Derivate, essentielle Fettsäuren sowie Ätherische Öle. Passiflora incarnata ist in den südöstlichen USA beheimatet.
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