Im vergangenen Juli war der brasilianische Tennis-Profi
Thomasz Bellucci, aktuell die Nummer 112 der Weltrangliste, bei einer Dopingkontrollle
positiv getestet worden. Ihn selber trifft aber nach eigener Aussage keine Schuld, sondern
die Apotheke, aus der der er einen für ihn hergestellten Vitamin-Cocktail
bezogen hatte. Dieser sei nämlich mit Hydrochlorothiazid (HCT) verunreinigt gewesen, also der Substanz
auf die Belluci positiv getestet wurde. Aber warum ist HCT eigentlich verboten?
Warum HCT als Dopingmittel?
Hydrochlorothiazid, beziehungsweise Diuretika, sind keine
Dopingmittel im klassischen Sinne. Sie wirken nicht leisungssteigernd. Dennoch stehen sie auf der Verbotsliste der
Anti-Doping-Agenturen. Im Leistungssport kommen sie aus zwei Gründen zum
Einsatz: Einmal, um durch die Diuretika-Bedingte erhöhte Wasserausscheidung das
Körpergewicht zu senken. Das passiert zum Beispiel in Sportarten mit Gewichtsklassen,
wie Boxen. So versuchen die Athleten weniger auf die Waage zu bringen, um in
einer niedrigeren Gewichtsklasse starten zu können. Auch im Pferdesport kommen Diuretika
zum Einsatz, weil ein geringeres Körpergewicht hier Vorteile bringt.
Der zweite Grund, warum Sportler Diuretika einnehmen, ist,
um andere verbotene Substanzen zu maskieren. Durch die erhöhte Wasserausscheidung
wir der Urin stark verdünnt, auf diese Weise kann die Konzentration anderer Wirkstoffe
unter die Nachweisgrenze gedrückt werden. Daher gelten auch Proben, bei denen
ein bis zu einem bestimmten Grenzwert erlaubter Wirkstoff (wie Salbutamol oder
Formoterol), in Kombination mit einem Diuretikum nachgewiesen wir immer als
positiv – auch wenn der Arzneistoff eigentlich im erlaubten Bereich lag.
1 Kommentar
"Vitamincocktail"? - Wahrscheinlich noch im Internet bestellt?
von Alexander Dehm am 17.01.2018 um 10:24 Uhr
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