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Im südschwedischen Göteborg sind über den Jahreswechsel ungewöhnlich viele Menschen an Masern erkrankt. Seit dem 10. Dezember hätten sich bereits 22 Frauen und Männer angesteckt, teilte die Region Västra Götland mit. „Wir sehen nun mehr und mehr Fälle und es ist deutlich, dass der Masernausbruch noch nicht vorbei ist“, teilte das Göteborger Universitätskrankenhaus mit. Eine genaue Erklärung für den Anstieg haben die Experten nicht.
Nach Behördenangaben infizierten sich mehrere Erkrankte auch im Krankenhaus und in Wartezimmern von Ärzten. Wer vermute, er könne die Masern haben, solle nicht in die Wartezimmer kommen, bat das Krankenhaus daher. Es gebe spezielles Pflegepersonal an den Eingängen zur Notaufnahme, an das man sich wenden könne.
Auch mehrere Dutzend Säuglinge werden in Göteborg derzeit vorsichtshalber mit schützenden Antikörpern behandelt. Sie könnten sich bei ihrer Geburt angesteckt haben, weil Personal auf der Geburtsstation an Masern erkrankt war. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Viren auf Patienten, Angehörige und Kollegen übertragen wurden, erklärte das Krankenhaus.
Neugeborene sind oft kaum gegen Masern geschützt. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Impfung erst ab dem 11. Lebensmonat. Das schwedische Impfprogramm sieht eine erste Impfung mit 18 Monaten vor. Vorher kann nur die Mutter vor einer Ansteckung schützen: Ist ihr Immunsystem durch eine Masernerkrankung oder -impfung mit dem Erreger vertraut, kann sie Antikörper über die Plazenta und über die Muttermilch weitergeben. Andernfalls entfällt dieser wichtige Nestschutz.
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