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Arzneimittelforschung
Pfizer gibt Alzheimer-Forschung auf
Aufgrund von Rückschlägen in den letzten Jahren will der US-Konzern Pfizer die Entwicklung neuer Alzheimer-Arzneimittel einstellen, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)“ in ihrer Ausgabe vom heutigen Dienstag mitteilte. Der Bedarf an neuen Mitteln ist aber hoch, die letzte Neuzulassung liegt schon über 15 Jahre zurück.
Wie Pfizer im „FAZ“-Bericht begründet, sei die Erforschung von Arzneimitteln zur Behandlung der Alzheimer Demenz nicht lukrativ genug, weshalb das Unternehmen den Fokus zukünftig auf andere Bereiche legen möchte. „Pfizer wie auch andere Pharmaunternehmen mussten in der Alzheimerforschung Rückschläge einstecken. Nach wie vor ist unklar, welcher wissenschaftliche Weg Erfolg verspricht. Wir haben uns deshalb dazu entschlossen, unsere Forschungsausgaben auf solche Bereiche zu konzentrieren, in denen unsere wissenschaftliche Expertise am größten beziehungsweise unsere Pipeline am vielversprechendsten ist“ wird der Konzern zitiert.
Seit 2002 keine Neuzulassung
Tatsächlich sind die Erfolgsaussichten in der Alzheimerforschung gering. In einer 2014 veröffentlichten Untersuchung zu den zwischen 2002 und 2014 durchgeführten Studien kam man auf eine Misserfolgsquote von 99,6 Prozent. Das letzte neu zugelassene Arzneimittel war der NMDA-Rezeptor-Antagonist Memantine der Firma Merz im Jahr 2002. Mit den bisher eingesetzten Arzneimitteln lassen sich nur die Symptome wie Gedächtnisverlust und Verwirrung behandeln nicht aber die Ursachen der Erkrankung.
Weiterhin mangelt es aber nicht an Versuchen. Nach Angaben des Verbandes der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa) forschen 13 der 42 Mitgliedsunternehmen im Bereich Alzheimer. In den USA werden derzeit 85 Wirkstoffe untersucht. Doch immer wieder erweisen sich hoffnungsvolle Kandidaten als nicht wirksam. Im November 2016 stellte zum Beispiel Eli Lilly die Entwicklung des Amyloid-Antikörpers Solanezumab ein, nachdem dieser in Phase-III-Studien nicht die gewünschte Wirkung zeigte.
Behandlungskosten über eine Billion Dollar
Nach Angaben der WHO leiden rund 50 Millionen Menschen weltweit an Demenz, davon etwa zwei Drittel an Alzheimer. Von einem Forschungserfolg würden aber nicht nur Patienten und deren Angehörige profitieren. Auch aus finanzieller Sicht würde sich ein Durchbruch in der Therapie lohnen. Wie die „FAZ“ unter Berufung auf IQVIA (vormals Quintiles IMS) berichtet, beliefen sich die Behandlungskosten weltweit im Jahr 2015 auf 818 Milliarden Dollar – und könnten in diesem Jahr auf über eine Billion Dollar steigen.
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