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Wann müssen Patienten Arzneitropfen zum Dosieren senkrecht halten, wann schräg? Fehlen diese Hinweise bei der Beratung in der Apotheke, drohen Fehldosierungen – kritisch ist das vor allem bei starken Analgetika wie Tramadol oder Neuroleptika wie Haloperidol. Können Apotheker die unterschiedlichen Tropfsysteme – Zentraltropfer und Randtropfer – von außen erkennen? Die Gebrauchsinformationen geben zum richtigen Tropfen nämlich meist keine Tipps – Dr. Wolfgang Kircher beim Pharmacon in Schladming schon.
Was kann man bei der Anwendung von Tropfen falsch machen? Offenbar so einiges. Unterschiedliche Tropfsysteme wollen unterschiedlich gehandhabt werden, was letztlich für eine korrekte Dosierung der flüssigen Arzneimittel essenziell ist. Zwar haben Apotheker die Unterschiede von „Zentraltropfern“ und „Randtropfern“ im Studium einmal eifrig gelernt. Ein „Refresh“ schadet aber nie. Das dachte sich auch Dr. Wolfgang Kircher beim aktuellen Pharmacon in Schladming. „Tropfen richtig anwenden, das klingt banal“, findet der oberbayerische Apotheker. Tatsächlich sei das aber wirklich ein Problem und ein ganz wichtiger Punkt bei der Beratung in der Apotheke. Kircher ist Experte bei Tipps zur richtigen Anwendung von Arzneimitteln – sein Buch „Arzneiformen richtig anwenden“ erscheint beim Deutschen Apotheker Verlag.
Zentraltropfer senkrecht, Randtropfer schräg halten
Grundsätzlich setzen pharmazeutische Unternehmer zwei verschiedene Tropfsysteme bei ihren peroralen flüssigen Arzneimitteln in Tropfenform ein: Einerseits wäre da der Zentraltropfer mit einem mittig angeordneten Flüssigkeitsaustrittsröhrchen. Diesen Tropfer müssen Patienten zur korrekten Dosierung senkrecht halten. Neben dem Zentraltropfer gibt es noch Tropfsysteme, die als Randtropfer konzipiert sind. Diese Arzneimittel wenden Patienten nur dann richtig an, wenn sie das Tropffläschchen bei der Dosierung schräg halten.
Unglücklicherweise vergessen wohl die meisten Arzneimittelhersteller, die Ärzte, Apotheker und Patienten zu informieren, welches Tropfsystem sie verwenden – beziehungsweise noch patientenfreundlicher wäre: Eine direkte Information dazu, wie die Patienten die Tropfen beim Dosieren halten müssen. Der Apotheker sei hier gefragt, appelliert Kircher: „Das ist der Hinweis, den Apotheker immer wieder geben müssen, weil er in den meisten Packungsbeilagen nicht drinsteht“.
Woran erkennt man einen Zentraltropfer?
Die spannende Frage ist natürlich – wenn die Packungsbeilage über die korrekte Anwendung des Tropfers nicht informiert – woran erkennt der Apotheker oder der Patient einen Zentraltropfer? Denn nur mit diesem Wissen kann er die Tropfen dann auch korrekt anwenden. „Man erkennt einen Zentraltropfer an dem exzentrisch angeordneten Belüftungsröhrchen“, erklärt Kircher. Randtropfer hingegen haben kein Röhrchen, nur eine Öffnung, aus der die Lösung rausläuft und am Rand abfällt.
2 Kommentare
Tropfen richtig tropfen
von Gregor Huesmann am 19.01.2018 um 9:49 Uhr
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AW: Tropfen richtig tropfen
von Dr. Wolfgang Kircher am 23.01.2018 um 8:20 Uhr
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