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Cochem/Rheinland-Pfalz
Offizin auf Rollen: Hochwasser-Apotheke ist gerüstet
Wenn der Pegel der Mosel steigt, sind Apothekerin Dorothee
Kratz und ihre Mitarbeiter in Alarmbereitschaft. Anfang Januar war es wieder
soweit. Tiefgarage und Keller der
Apotheke standen unter Wasser. Die
Belegschaft bereitete sich darauf vor, die Burg-Apotheke zu räumen. Dafür verfügt die Offizin über ein ausgeklügeltes Räum-System, mit dem schlimmere Schäden verhindert werden können. Und auch das Warenlager ist besonders geschützt.
„Wir sind trotz des Hochwassers weiter für Sie wie gewohnt erreichbar“, meldete die Cochemer Burg-Apotheke am 6. Januar auf ihrer Facebook-Seite. Inhaberin Kratz hatte an jenem Tag einen bangen Blick auf die Hochwasser-App geworfen. Erreicht der Pegel einen kritischen Stand, werde sie räumen müssen, das war ihr klar. „Wenn in Trier 9,50 Meter angezeigt sind, haben wir 12 Stunden Zeit, bis die Mosel in Cochem bei 8,50 Meter steht“, erklärt sie. „Dann räumen wir“.
Doch sie hat Glück. Das Wasser zog sich aus der Tiefgarage zurück. Die Offizin blieb verschont. „Wir mussten anschließend ein bisschen durchkehren im Keller, das wars“, so die Apothekerin erleichtert.
Komplette Räumung vor acht Jahren
Im Januar 2010 übernahm Kratz die Burg-Apotheke als Filiale. Ihre Hauptapotheke betreibt sie im etwa 40 km entfernten Boppard Buchholz im Hunsrück. Schon ein Jahr später erfuhr sie, was Dienstbereitschaft in der „roten Zone“ an der Mosel bedeutet. Als Schneeschmelze und Dauerregen im Januar 2011 den Pegel innerhalb weniger Stunden um drei Meter ansteigen ließen und dieser schließlich die kritische Grenze überschritt, musste sie räumen. „Die teuren Medikamente in den Arzneimittelschränken mussten in Sicherheit gebracht werden“, erinnert sich die gebürtige Saarländerin.
Arzneimittel im Gesamtwert von 100.000 bis 200.000 Euro waren gefährdet. „Purer Nervenkitzel war das“, sagt sie. Gegenüber DAZ.online erklärt sie das ausgeklügelte Räum-System in ihrer Apotheke, das hilft, den Schaden überschaubar zu halten: „Die Schränke waren zweigeteilt. Der obere Teil wurde mittels eines Starkstromflaschenzuges auf Rollbretter gesetzt. Der untere Teil befand sich bereits auf Rollen. Mit dem Aufzug wurden beide Hälften in den ersten Stock gebracht“. Mobil ist auch die restliche Einrichtung: Der fahrbare HV-Tisch – eine Spezialanfertigung und die abhängbaren Regale im Freiwahlbereich, dessen Wände mit blauen Metallplatten verkleidet sind.
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