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Mit der Eröffnung zweier Rezeptsammelstellen wollen die Apotheker im Saarland und in Baden-Württemberg auch eine politische Botschaft absenden: Auch wir Apotheker sind innovativ und machen uns über die Digitalisierung Gedanken! Die Krankenkassen haben für die politischen Botschaften der Apotheker meist wenig übrig. Was die digitale Rezeptsammelstelle betrifft, ist das bei der Techniker Krankenkasse im Saarland zumindest anders.
Am gestrigen Donnerstag haben im Saarland und in Baden-Württemberg die ersten beiden digitalen Rezeptsammelstellen ihren Dienst aufgenommen: Patienten in Neidlingen (Baden-Württemberg) und Heusweiler-Kutzhof (Saarland) können ihre Rezepte an dem Gerät ab sofort einscannen lassen und werden dann vom Botendienst der Apotheke beliefert. In Neidlingen teilen sich zwei Apotheken im Umkreis die Rezepte aus der digitalen Sammelstelle, im Saarland bedient die Apotheke von Kammerpräsident Manfred Saar alle Rezepte.
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Ein großes Medienecho gab es am heutigen Freitag auf die Eröffnung dieser beiden Rezeptsammelstellen. Nicht nur Lokalmedien, sondern auch etwa die „Welt“ berichtete über den neuen Service. Unter anderem mag das an der prominenten politischen Besetzung liegen, mit der die Apotheker in beiden Bundesländern aufwarteten: Im Saarland stellte CDU-Gesundheitsministerin Monika Bachmann gemeinsam mit Saar das Gerät vor und begrüßte die neue Dienstleistung, in Baden-Württemberg war der CDU-Bundestagsabgeordnete und Arzneimittelexperte Michael Hennrich anwesend.
Das überraschendste Echo ist aber wohl die Reaktion der Techniker Krankenkasse im Saarland. Die Kasse hat am heutigen Freitag eine Pressemitteilung zur Eröffnung der digitalen Rezeptsammelstelle herausgegeben. Darin lobt die Kasse das Projekt und stellt ebenfalls die Vorteile der Apotheke vor Ort gegenüber dem Versandhandel heraus – Töne, die man von Krankenkassen in den vergangenen Jahren nicht mehr gewohnt ist.
TK will das E-Rezept
Wörtlich lässt sich Stefan Groh, Leiter der TK an der Saar, so zitieren: „Wir begrüßen diesen Pilotversuch der Apothekerkammer des Saarlandes ausdrücklich. Er zeigt, wie die Digitalisierung dazu beitragen kann, auch in ländlichen Gebieten eine gute medizinische Versorgung sicherzustellen.“ Groh will nun gleich ein paar Schritte weiter denken und wünscht sich eine rasche Einführung des E-Rezeptes: „Die Frage ist zum Beispiel, warum der Arzt ein Rezept am Computer ausfüllt und dann ausdruckt, der Patient es dann einscannen und damit wieder digitalisieren muss. Da sehen wir mittlerweile schnellere Wege, etwa mittels elektronischem Rezept direkt zur Apotheke oder über eine entsprechende Möglichkeit auf der Versichertenkarte.“
Und zum Abschluss heißt es in der Pressemitteilung: „Darüber hinaus zeigt das Projekt, dass auch im Zeitalter des Versandhandels die regionale Apotheke mit einer guten digitalen Anbindung schneller ist als jede Online-Apotheke.“
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